Labordiagnostik - Analyte
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Cytomegalievirus-Antikörper, IgG
(Synonym CMV-Antikörper, IgG)

EDV-Kürzel: CMVG

Kategorie:

Mikrobiologie, Viren

Messmethode:

Chemilumineszenzimmunoassay

Ansatzzeit:

täglich

Material:

Serum: 0,5 mL

EDTA-Plasma: 0,5 mL

Heparin-Plasma: 0,5 mL
Natriumheparin-, Lithiumheparinplasma

Stabilität von Serum:

Stabilität von Serum bei 2 – 8 °C: 7 Tage

Stabilität von EDTA-Plasma:

Stabilität von EDTA-Plasma bei 2 – 8 °C: 7 Tage

Stabilität von Heparin-Plasma:

Stabilität von Heparin-Plasma bei 2 – 8 °C: 7 Tage

Symptom/Krankheit:

Embryopathie; Lymphknotenschwellung; Chorioretinitis; Anämie, hämolytische; Hepatitis; Fieber, unklares; Myokarditis; Infekte der Augen; Infekte des Respirationstraktes; Pneumonie des Neugeborenen; Pneumonie; Zytomegalie

Referenzbereich / Interpretation:

< 12,0 kU/L = negativ
12,0 -14,0 kU/L = grenzwertig
≥ 14,0 kU/L = positiv

Bemerkung:

Das Cytomegalievirus (CMV) gehört zur Gruppe der Herpes-Viren (Beta-Herpes-Virus). Es handelt sich um ein bis zu 180 nm durchmessendes umhülltes Virus mit ikosaedrischem Nukleokapsid und linearer Doppelstrang-DNA.

Die CMV-Infektion kann prä-, peri- und postnatal übertragen werden. Pränatal erfolgt die Übertragung (0,1 - 0,5 % aller Neugeborenen) diaplazentar aufgrund einer Virämie der Mutter nach Primärinfektion oder Reaktivierung. Eine perinatale Infektion (5 % der Neugeborenen) ist über Cervixsekret möglich. Postnatal wird das Virus über Speichel, Muttermilch, Blut (Transfusionen), Schmierinfektion, Intimverkehr oder Transplantation übertragen.

Reaktivierungen sind häufig, namentlich bei Immunsupprimierten, Schwangeren und während der Stillphase. Sie bleiben meist asymptomatisch. Exogene Reinfektionen sind bei Transplantatträgern und Immunsupprimierten möglich.

Die Inkubationszeit beträgt bei der Primärinfektion zwischen 20 und 60 Tagen; bei Reaktivierungen ist sie kürzer. In der Regel verläuft eine CMV-Infektion bei Kindern und jungen Menschen inapparent. Das Virus persistiert nach der Primärinfektion in der Regel dauerhaft u. a. in Speicheldrüsen, Lunge, Brustdrüsen, Niere, Monozyten und im Knochenmark. Bei symptomatischem Verlauf können folgende Symptome auftreten:

- mononukleose-ähnliche Symptomatik
- interstitielle Pneumonie
- Polyradikulitis
- hämolytische Anämie
- Chorioretinitis
- Hepatitis (selten)
- Myokarditis

Die CMV-Infektion ist die häufigste opportunistische Infektion bei AIDS. Bei einem Drittel der Erkrankungen von immunsupprimierten Patienten werden schwere Verläufe beobachtet:

- Pneumonie
- Enterocolitis, gastrointestinale Ulzerationen
- Hepatitis
- Enzephalopathie
- Polyradikulopathie
- Chorioretinitis
- Befall der Nebenniere).

Eine intrauterine CMV-Infektion kann zu einer schweren Schädigung des Neugeborenen führen. Das CMV ist derzeit vor der Röteln- und der Toxoplasmose-Infektion die häufigste Ursache embryo-fetaler Schädigungen. Bei CMV-Primärinfektion in graviditate kommt es in ca. 40 % der Fälle zur fetalen Infektion. Hierbei zeigen > 85 % der infizierten Neugeborenen keine konnatalen Symptome, bei 10 % dieser Fälle kommt es jedoch zu (meist weniger schweren) Spätfolgen. Neugeborene mit neonatalem CMV-Syndrom (< 15 % der intrauterin Infizierten) entwickeln häufig (bis zu > 90 %) schwere Spätfolgen. Die perinatale Infektion verläuft dagegen meist folgenlos (sehr selten Pneumonie, Hepatosplenomegalie).

Feststellung des Infektionsstatus (Latenz): Nachweis von IgG-Antikörpern im Serum
Primärinfektion: Nachweis von IgM-Antikörpern im Serum bzw. IgG-Titeranstieg (Serokonversion)
Reaktivierung: Mindestens IgG-Anstieg über 2 Titerstufen (Faktor 4) bei mit negativem oder postivem IgM. Eine CMV-Reaktivierung kann ohne Anstieg von IgM-Antikörpern erfolgen. Bei Immunsupprimierten Nachweis einer Virämie mittels PCR aus relevantem Körpermaterial, z. B. Bronchiallavage oder Liquor. Monitoring bei Immunsupprimierten mittels Nachweis von CMV-DNA (PCR) oder von CMV pp65-Antigen aus EDTA-Blut.

Ein CMV-DNA-Nachweis ist mittels PCR (EDTA-Blut, Urin, Fruchtwasser) möglich. Dies ist insbesondere bei Infektionen während der Schwangerschaft und bei Immunsupprimierten von Bedeutung. Das CMV pp65-Antigen besitzt nur eine begrenzte Stabilität und sollte daher nachrangig angefordert werden.

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