Labordiagnostik - Analyte
Seite drucken

Quecksilber

EDV-Kürzel: HGU

Kategorie:

Pharmakologie/Toxikologie, Umweltgifte

Messmethode:

Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma

Ansatzzeit:

bei Bedarf

Material:

Urin: 1 mL

Urin, 24 h gesammelt: 1 mL

Stabilität von Urin:

Stabilität von Urin bei 2 – 8 °C: 5 Tage

Stabilität von Urin, 24 h gesammelt:

Stabilität von Urin, 24 h gesammelt bei 2 – 8 °C: 5 Tage

Symptom/Krankheit:

Toxische Wirkung: Quecksilber und dessen Verbindungen; Tremor; Intoxikation; Stomatitis; Metallgeschmack; Speichelfluß; Sprachstörungen

Referenzbereich / Interpretation:

< 1,0 µg/L
< 50 µg/24h
< 25 µg/g Crea

Literaturquelle:

1. Reichl, Franz-Xaver: Taschenatlas der Toxikologie. Thieme 3. Auflage 2009: 176 - 177

Quelle Referenzwerte:
Ausschuss für Gefahrstoffe - AGS - Geschäftsführung - BAuA - www.baua.de
Tietz, 4th Edition, Clinical Guide to Laboratory Tests

Bemerkung:

Quecksilber (Elementsymbol Hg von hydrargyrum, "flüssiges Silber") mit der Ordnungszahl 80 ist ein Element der 2. Nebengruppe (Gruppe 12, Zinkgruppe) im Periodensystem. Schmelzpunkt 234,3 °C, Siedepunkt 629,88 °C. Mit einer Dichte von 13,55 kg/L ist Quecksilber ein Schwermetall. Es ist das bei Raumtemperatur einzige flüssige Metall.

Vorkommen: Erzröstereien, im Klärschlamm, Thermometer, Farben, in der Zahnmedizin, in technischen Instrumenten.

Im Amalgam findet man neben Quecksilber folgende Metalle: Silber, Kupfer, Zinn, Zink und Indium. Aus Zahnamalgam werden nur minimale Mengen an elementarem Quecksilber freigesetzt, die unster der Toxizitätsgrenze liegen. Bei der Amalgambereitung, z. B. in Zahnarztpraxen, können Amalgamdämpfe entstehen.

Quecksilber II-Ionen werden nach oraler Aufnahme zu 10 %, Quecksilber I-Ionen lediglich zu 2 % im Darm resorbiert. Quecksilberionen verteilen sich im Verhältnis 1 : 1 zwischen Plasma und Erythrozyten. Sie durchdringen nur bedingt die Plazenta- und Blut-Liquor-Schranke. Enzyme mit -SH-Gruppen werden mittels Mercaptidbildung durch Quecksilberionen inaktiviert. Die Eliminaton von Quecksilberionen erfolgt zur 60 % renal, zu 40 % fäkal. Hauptzielorgan der chronischen Vergiftung ist die Niere: Polyurie bis Anurie. Schon 0,2 - 1,0 g HgCl2 sind tödlich

Quecksilberdämpfe werden bei 80 % Resorption gut durch die Lungen aufgenommen und reichern sich im Nervengewebe an. IHre Ausscheidung erfolgt zu 52 % renal, 42 % werden fäkal eliminiert. Im Organismus kann elementares Quecksilber zu Quecksilber-II-ionen oxidiert werden und wiederum in Erythrozyten zu elementarem Quecksilber reduziert werden, welches über die Atemluft ausgeatmet werden kann.

Symptome bei akuter Vergiftung: Tachykardie, Erbrechen, Durchfall, Schmerzen in de Mundhöhle (Verätzungen), Schock, Polyurie und Anurie. Bei inhalativer Aufnahme zusätzlich: Atemnot, Reizhusten, Frösteln

Symptome bei chronischer Vergiftung: Kopfschmerzen, Nervosität, Reizbarkeit, Schwindel, Gedächtnisstörungen, Tremor, Sprechstörungen, Depressionen, Speichelfluß, Magenschmerzen, Metallgeschmack, Stomatitis, blauvioletter Quecksilbersaum im Zahnfleische, hellbraune bis dunkelrotbraune Ablagerungen in de vorderen Augenlinskapsel (Mercuria lentis).

Direktanwahl

0-9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Erstellt mit dem dynamischen Leistungsverzeichnis Labomecum