Akronym-Datenbank

Akronym-Datenbank

Bitte starten Sie die Suche, indem Sie ein Akronym oder einen Langnamen aus der Liste auswählen.

Suche Filter
Akronym
Sprache
Langname
Fachbereich





Harnstoff


zurück
Drucken

Achtung

Das Verfahren passt nicht zu Ihrer zuständigen Abteilung. Sind Sie sicher, dass Sie es bearbeiten wollen?




Email senden





Harnstoff

Informationen
EDV-KürzelHST
KategorieKlinische Chemie
MessmethodePhotometrie
Ansatzzeittäglich
Literaturquelle
BemerkungErhöhte Harnstoff-Konzentrationen finden sich bei:- akutem Nierenversagen- chronischer Niereninsuffizienz- Blutungen, chronischem Erbrechen, Diarrhoe, Verbrennungen, mangelnder Flüssigkeitszufuhr ("prärenale Azotämie").- Verschluss der ableitenden Harnwege z. B. bei Prostatitis, Harnwegssteinen, Tumoren (postrenale Azotämie)- hoher Eiweißzufuhr
Der Harnstoff ist das Endprodukt des Aminosäurestoffwechsels in der Leber. Abhängig vom Proteingehalt der Nahrung werden 15 - 35 g Harnstoff/24 h durch die Nieren ausgeschieden. Aus 2,9 g Protein wird 1 g Harnstoff gebildet. Die variable Harnstoffsynthese, die abhängig von der endogenen Synthese und exogenen Zufuhr an Protein ist, läßt den Harnstoff nicht als idealen Gradmesser für die Filtrationsleistung der Niere erscheinen. Hier ist dem Creatinin, das nur von der Muskelmasse abhängig ist, der Vorzug zu geben.
Ein Teil des glomerulär filtrierten Harnstoffs wird im proximalen Tubulus rückresorbiert. Die Harnstoffkonzentration im Plasma ist deshalb einerseits von der exogenen Proteinzufuhr und andererseits von der Größe der glomerulären Filtration sowie der Rückresorption abhängig. Zum Teil wird Harnstoff auch in den Darm sezerniert, wo es von den Darmbakterien in Ammoniak und Kohlendioxid abgebaut wird. Das gebildete Ammoniak gelangt über den (enterohepatischen) Blutkreislauf wieder in die Leber, in der es dann erneut zur Synthese von Harnstoff Verwendung findet.
Eine Harnstofferhöhung im Blut wird als Azotämie bezeichnet. Hierbei unterscheidet man in Bezug auf die Niere (lat. ren) zwischen prärenaler -, renaler und postrenaler Azotämie. Eine prärenale Azotämie findet einerseits ihre Ursachen in einem gesteigerten Proteinabbau, andererseits in einer verminderten Ausscheidung des Harnstoffs bei Störungen des Kreislaufsystems. Beispiele für den ersten Fall sind Verletzungen mit Gewebsabbau, Verbrennungen, Transfusionszwischenfälle, Tumornekrosen, zytostatische Therapie. Schock, Herzinsuffizienz, Dehydratation (Erbrechen, Diarrhoe, Fieber, Diuretika-Missbrauch) oder Hypotonie sind Beispiele für Kreislaufstörungen, die zur Azotämie führen können.
Auf dem Boden einer Pyelo- oder Glomerulonephritis bzw. einer Intoxikation der Niere kann sich eine renale Azotämie ausbilden. Erst bei einer Verminderung der glomerulären Filtration um mindestens 50 % wird bei durchschnittlicher Proteinzufuhr (70 - 100 g/Tag) der obere Serum-Referenzbereichswert von 8,3 mmol/l (50 mg/dl) überschritten. Bei Abnahme der glomerulären Filtration auf 10 % kann es zu einem 10 fachen Anstieg des Serumharnstoffspiegels kommen.Ist die Harnausscheidung durch Harnsteine, Tumoren, Missbildungen oder andere Abflusshindernisse behindert, so steigt der Kapseldruck in der Niere infolge Rückstau an. Die glomeruläre Filtrationsrate sinkt ab, gefolgt von einer postrenalen Azotämie.
Probe
Material
I. Serum: 1 mLStabilität der Primärprobe bei 20 - 25 °C: 1 Tag, ansteigend
Stabilität bei –20 °C: 1 Jahr
Stabilität bei 2 – 8 °C: 7 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 7 Tage
alternativ Material
I. Heparin-Plasma: 1 mLStabilität der Primärprobe bei 20 - 25 °C: 1 Tag, ansteigend
Stabilität bei –20 °C: 1 Jahr
Stabilität bei 2 – 8 °C: 7 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 7 Tage
Kein Ammoniumheparinat verwenden, nur Lithiumheparinplasma.
II. EDTA-Plasma: 1 mLStabilität der Primärprobe bei 20 - 25 °C: 1 Tag, ansteigend
Stabilität bei –20 °C: 1 Jahr
Stabilität bei 2 – 8 °C: 7 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 7 Tage
Referenzbereich / Interpretation
Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 3 Jahre
11 - 36
mg/dL
3 Jahre13 Jahre
15 - 36
mg/dL
13 Jahre19 Jahre
18 - 45
mg/dL
19 Jahre50 Jahre
19 - 44
mg/dL
50 Jahre ...
18 - 55
mg/dL
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 3 Jahre
11 - 36
mg/dL
3 Jahre13 Jahre
15 - 36
mg/dL
13 Jahre19 Jahre
18 - 45
mg/dL
19 Jahre50 Jahre
15 - 40
mg/dL
50 Jahre ...
21 - 43
mg/dL
Krankheit
NierenversagenNierenfunktionseinschränkungNephropathie, chronischeSchockNephropathie, diabetischeNiereninsuffizienz
Informationen
EDV-Kürzel:
HST
Kategorie:
Klinische Chemie
Messmethode:
Photometrie
Ansatzzeit:
täglich
Bemerkung:
Erhöhte Harnstoff-Konzentrationen finden sich bei:- akutem Nierenversagen- chronischer Niereninsuffizienz- Blutungen, chronischem Erbrechen, Diarrhoe, Verbrennungen, mangelnder Flüssigkeitszufuhr ("prärenale Azotämie").- Verschluss der ableitenden Harnwege z. B. bei Prostatitis, Harnwegssteinen, Tumoren (postrenale Azotämie)- hoher Eiweißzufuhr
Der Harnstoff ist das Endprodukt des Aminosäurestoffwechsels in der Leber. Abhängig vom Proteingehalt der Nahrung werden 15 - 35 g Harnstoff/24 h durch die Nieren ausgeschieden. Aus 2,9 g Protein wird 1 g Harnstoff gebildet. Die variable Harnstoffsynthese, die abhängig von der endogenen Synthese und exogenen Zufuhr an Protein ist, läßt den Harnstoff nicht als idealen Gradmesser für die Filtrationsleistung der Niere erscheinen. Hier ist dem Creatinin, das nur von der Muskelmasse abhängig ist, der Vorzug zu geben.
Ein Teil des glomerulär filtrierten Harnstoffs wird im proximalen Tubulus rückresorbiert. Die Harnstoffkonzentration im Plasma ist deshalb einerseits von der exogenen Proteinzufuhr und andererseits von der Größe der glomerulären Filtration sowie der Rückresorption abhängig. Zum Teil wird Harnstoff auch in den Darm sezerniert, wo es von den Darmbakterien in Ammoniak und Kohlendioxid abgebaut wird. Das gebildete Ammoniak gelangt über den (enterohepatischen) Blutkreislauf wieder in die Leber, in der es dann erneut zur Synthese von Harnstoff Verwendung findet.
Eine Harnstofferhöhung im Blut wird als Azotämie bezeichnet. Hierbei unterscheidet man in Bezug auf die Niere (lat. ren) zwischen prärenaler -, renaler und postrenaler Azotämie. Eine prärenale Azotämie findet einerseits ihre Ursachen in einem gesteigerten Proteinabbau, andererseits in einer verminderten Ausscheidung des Harnstoffs bei Störungen des Kreislaufsystems. Beispiele für den ersten Fall sind Verletzungen mit Gewebsabbau, Verbrennungen, Transfusionszwischenfälle, Tumornekrosen, zytostatische Therapie. Schock, Herzinsuffizienz, Dehydratation (Erbrechen, Diarrhoe, Fieber, Diuretika-Missbrauch) oder Hypotonie sind Beispiele für Kreislaufstörungen, die zur Azotämie führen können.
Auf dem Boden einer Pyelo- oder Glomerulonephritis bzw. einer Intoxikation der Niere kann sich eine renale Azotämie ausbilden. Erst bei einer Verminderung der glomerulären Filtration um mindestens 50 % wird bei durchschnittlicher Proteinzufuhr (70 - 100 g/Tag) der obere Serum-Referenzbereichswert von 8,3 mmol/l (50 mg/dl) überschritten. Bei Abnahme der glomerulären Filtration auf 10 % kann es zu einem 10 fachen Anstieg des Serumharnstoffspiegels kommen.Ist die Harnausscheidung durch Harnsteine, Tumoren, Missbildungen oder andere Abflusshindernisse behindert, so steigt der Kapseldruck in der Niere infolge Rückstau an. Die glomeruläre Filtrationsrate sinkt ab, gefolgt von einer postrenalen Azotämie.
Probe
Material:
I. Serum: 1 mLStabilität der Primärprobe bei 20 - 25 °C: 1 Tag, ansteigend
Stabilität bei –20 °C: 1 Jahr
Stabilität bei 2 – 8 °C: 7 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 7 Tage

Alternativmaterial:
I. Heparin-Plasma: 1 mLStabilität der Primärprobe bei 20 - 25 °C: 1 Tag, ansteigend
Stabilität bei –20 °C: 1 Jahr
Stabilität bei 2 – 8 °C: 7 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 7 Tage
Kein Ammoniumheparinat verwenden, nur Lithiumheparinplasma.
II. EDTA-Plasma: 1 mLStabilität der Primärprobe bei 20 - 25 °C: 1 Tag, ansteigend
Stabilität bei –20 °C: 1 Jahr
Stabilität bei 2 – 8 °C: 7 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 7 Tage

Referenzbereich/Interpretation

Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 3 Jahre
11 - 36
mg/dL
3 Jahre13 Jahre
15 - 36
mg/dL
13 Jahre19 Jahre
18 - 45
mg/dL
19 Jahre50 Jahre
19 - 44
mg/dL
50 Jahre ...
18 - 55
mg/dL
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 3 Jahre
11 - 36
mg/dL
3 Jahre13 Jahre
15 - 36
mg/dL
13 Jahre19 Jahre
18 - 45
mg/dL
19 Jahre50 Jahre
15 - 40
mg/dL
50 Jahre ...
21 - 43
mg/dL

Symptom/Krankheit

NierenversagenNierenfunktionseinschränkungNephropathie, chronischeSchockNephropathie, diabetischeNiereninsuffizienz







Einheiten-Umrechner

Faktoren konventionell    SI       0.166999995708466 SI    konventionell       5.9880199432373

konventionell



SI




konventionell
Rechnerwert Einheit
pg/mL10000000
ng/L10000000
ng/dL1000000
µg/L10000
ng/mL10000
µg/dL1000
µg/mL10
mg/L10
mg/dL1
mg/mL0,01
g/dL0,001
SI
Rechnerwert Einheit
fmol/L1000000000000
pmol/L1000000000
nmol/L1000000
µmol/L1000
mmol/L1