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Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae-DNA


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Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae-DNA

Informationen
EDV-KürzelCTRP, NGOP
KategorieMikrobiologie, Bakterien
MessmethodePolymerasekettenreaktion
Ansatzzeittäglich
Literaturquelle1. Hahn, H. et al.: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer 6. Auflage 2009: 416 - 422

2. RKI-Ratgeber/Merkblätter für Ärzte (Teil 1): Erkrankungen durch Chlamydia trachomatis (Stand September 2009)

(Teil 2): Erkrankungen durch Chlamydia psittaci und Chlamydia pneumoniae (Stand März 2010)

3. Neumeister B et al. Mikrobiologische Diagnostik. Thieme-Verlag 2., vollständig überarbeitete Auflage 2009
BemerkungDie Spezies Chlamydia trachomatis lässt sich in verschiedene Serotypen A bis K und L1 bis L3 unterteilen.
Die Serotypen A - C von Chlamydia (C.) trachomatis verursachen eine chronisch-granulomatöse Keratokonjunktivitis, das Trachom. Weltweit sind ca. 500 Millionen Menschen am Trachom erkrankt, in Ägypten, China und Indien ist C. trachomatis die häufigste Ursache einer Erblindung. Die Übertragung erfolgt durch Schmierinfektion.
Die Serotypen D - K von C. trachomatis sind Erreger unspezifischer Genitalinfektionen. Sie sind verantwortlich für 50 % aller nicht-gonorrhoischen Urethritiden beim Mann. Bei der Frau werden C. trachomatis-Infektionen aufgrund der geringen Symptomatik häufig nicht diagnostiziert. Die Infektion erfolgt beim Erwachsenen durch Geschlechtsverkehr bzw. als Schmierinfektion, beim Neugeborenen während der Geburt. Die genitale Chlamydieninfektion ist eine häufige Ursache sekundärer Sterilität. In Deutschland wird von 300.000 Neuinfektionen pro Jahr ausgegangen. Die Infektion ist nicht meldepflichtig.
Nach einer Inkubationszeit von 2 - 6 Wochen entwickelt sich beim Mann eine akut bis chronisch verlaufende eitrige Urethritis, die durch eine Epididymitis kompliziert werden kann.
Bei der Frau verläuft der überwiegende Teil der Infektionen asymptomatisch. Sowohl symptomatische als auch asymptomatische genitale Infektionen der Frau können chronifizieren und sich als Urethritis, Bartholinitis, Endometritis und aufsteigend als Salpingitis, Peritonitis, Periappendizitis und und Perihepatitis manifestieren (pelvic inflammatory diseases, PID). Das Risiko einer PID nach Infektion des Genitaltraktes beträgt ca. 20 %. Komplikatonen sind ektope Schwangerschaften und Sterilität. Der Verlauf der Arthritis ist im Regelfall gutartig.
In 1 - 3 % aller C. trachomatis-Infektionen entwickelt sich eine reaktive Arthritis mit Befall vorwiegend der kleinen distalen Gelenke und der kleinen Wirbelgelenke bzw. ein Reiter-Syndrom (Arthritis, Urethritis, Konjunktivitis). Die Erreger persisitieren bei der Arthritis in den Monozyten und Makrophagen der Synovia.
Neugeborene können bei einer Infektion unter der Geburt eine interstitielle Pneumonie und/oder eine Konjunktivitis ("Einschlußkörperchen-Konjunktivitis") entwickeln.
Die Serotypen L1 - L3 von C. trachomatis verurschen das Lymphogranuloma inguinale (venereum), das gehäuft in Asien und Afrika zu finden ist und durch Geschlechtsverkehr übertragen wird. Während Infektionen der Genotypen D bis K im Regelfall auf das Schleimhautepithel begrenzt bleiben, können die Genotypen L1 bis L3 dasselbe überwinden und invasiv werden.
Die serologische Diagnostik von genitalen Chlamydieninfektionen ist nicht zu empfehlen. Sinnvoll ist sie bei invasiven Chlamydieninfektionen wie der Pneumonie, bei der reaktiven Arthritis bzw. beim Reiter-Syndrom sowie ggf. bei aufsteigenden Urogenitalinfektionen der Frau. Der Nachweis von Antikörpern erfolgt mittels Enzymimmunoassay, wobei als Zielantigene das Lipooligosaccharid (LOS) oder das Hauptmembranprotein Momp dienen.
Der Nachweis lokalisierter Urogenitalinfektionen sollte aus dem Erststrahlurin oder aus dem Cervix- bzw. Urethralabstrich erfolgen. Methode der Wahl ist der direkte DNA-Nachweis mittels Polymerasekettenreaktion.
Sensitivität (Cobas, Roche): 100 % (Urin, n = 115), 96,2 % (Abstrichmedium, n = 52)Spezifität (Cobas, Roche): 99,7 % (Urin, n = 1166), 100 (Abstrichmedium, n = 347)
Als Therapie für okulogenitale Infektionen sind Tetracycline bzw. bei Kindern und Schwangeren Makrolide geeignet. Bei genitalen Infektionen sollte eine Partnertherapie über 1 Woche erfolgen.
Mit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) im Jahre 2001 ist die Meldepflicht sowohl für das Trachom als auch das Lymphogranuloma venereum entfallen.Eine Meldepflicht besteht allerdings gemäß §6 Abs.1 Nr.5b IfSG, wenn zwei oder mehrere gleichartige Erkrankungen an Trachom oder Lymphogranuloma venereum auftreten, bei denen ein epidemiologischer Zusammenhang vermutet wird.
Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken) ist der Krankheitserreger von Gonorrhö. Bei N. gonorrhoeae handelt es sich um gramnegative, unbewegliche Diplokokken, die Zytochromoxidase-positiv sind und keine Sporen bilden.NG-Infektionen manifestieren sich klinisch auf verschiedenste Weise. Die akute Urethritis tritt bei Männern nach einer Inkubationszeit von 1 bis 10 Tagen auf und manifestiert sich durch Harnröhrensekrete und Dysurie. Nur ein kleiner Anteil der Männer bleibt asymptomatisch und zeigt keine Anzeichen für eine Urethritis. Die häufigste Komplikation, insbesondere bei jungen Männern, ist die akute Epididymitis. Bei Frauen ist am häufigsten die Endozervix von der Infektion betroffen. NG wird häufig von Koinfektionen wie Trichomonas vaginalis und bakterieller Vaginose begleitet. Da viele Frauen asymptomatisch bleiben, lassen sie sich nicht medizinisch behandeln. Zu den vorherrschenden Symptomen gehören ein verstärkter Ausfluss, Dysurie und Zwischenblutungen. Bei 10 bis 20 % der Frauen treten entzündliche Beckenerkrankungen auf, die mit Endometritis, Salpingitis, Tuboovarialabszess, Beckenperitonitis und Perihepatitis einhergehen. Rektum, Pharynx und Konjunktiva sind ebenfalls von Gonokokkeninfektionen betroffen und zu einem geringeren Grad tritt die Erkrankung in Form einer disseminierten Gonokokkeninfektion auf. Kleinkinder von infizierten Müttern können an Konjunktivitis erkranken.
Probe
Material
I. Abstrich in cobas PCR Medium: Stabilität bei 2 – 8 °C: 90 Tage im Transportmedium
Stabilität bei 20 – 25 °C: 90 Tage im Transportmedium
Den Abstrichtupfer in das Transportmedium des cobas PCR Female Swab Sample Packet überführen und an der Sollbruchstelle abbrechen.
alternativ Material
I. Urin in cobas PCR Medium: 3-5 mLStabilität bei 2 – 8 °C: 90 Tage im Transportmedium
Stabilität bei 20 – 25 °C: 90 Tage im Transportmedium
Die erste Portion Morgenurin/Erststrahlurin mit der Pipette des cobas PCR Urine Sample Packet bis zur Füllmarkierung in das Transportmedium füllen. 

Im Rahmen der MuVo sowie bei präventiver Indikation ist nur Morgenurin als Material zugelassen! Nachweis im Abstrich nur bei kurativer Indikation!
Referenzbereich / Interpretation
Krankheit
SalpingitisLymphogranuloma inguinaleInfekte des Urogenitaltraktes
Informationen
EDV-Kürzel:
CTRP, NGOP
Kategorie:
Mikrobiologie, Bakterien
Messmethode:
Polymerasekettenreaktion
Ansatzzeit:
täglich
Bemerkung:
Die Spezies Chlamydia trachomatis lässt sich in verschiedene Serotypen A bis K und L1 bis L3 unterteilen.
Die Serotypen A - C von Chlamydia (C.) trachomatis verursachen eine chronisch-granulomatöse Keratokonjunktivitis, das Trachom. Weltweit sind ca. 500 Millionen Menschen am Trachom erkrankt, in Ägypten, China und Indien ist C. trachomatis die häufigste Ursache einer Erblindung. Die Übertragung erfolgt durch Schmierinfektion.
Die Serotypen D - K von C. trachomatis sind Erreger unspezifischer Genitalinfektionen. Sie sind verantwortlich für 50 % aller nicht-gonorrhoischen Urethritiden beim Mann. Bei der Frau werden C. trachomatis-Infektionen aufgrund der geringen Symptomatik häufig nicht diagnostiziert. Die Infektion erfolgt beim Erwachsenen durch Geschlechtsverkehr bzw. als Schmierinfektion, beim Neugeborenen während der Geburt. Die genitale Chlamydieninfektion ist eine häufige Ursache sekundärer Sterilität. In Deutschland wird von 300.000 Neuinfektionen pro Jahr ausgegangen. Die Infektion ist nicht meldepflichtig.
Nach einer Inkubationszeit von 2 - 6 Wochen entwickelt sich beim Mann eine akut bis chronisch verlaufende eitrige Urethritis, die durch eine Epididymitis kompliziert werden kann.
Bei der Frau verläuft der überwiegende Teil der Infektionen asymptomatisch. Sowohl symptomatische als auch asymptomatische genitale Infektionen der Frau können chronifizieren und sich als Urethritis, Bartholinitis, Endometritis und aufsteigend als Salpingitis, Peritonitis, Periappendizitis und und Perihepatitis manifestieren (pelvic inflammatory diseases, PID). Das Risiko einer PID nach Infektion des Genitaltraktes beträgt ca. 20 %. Komplikatonen sind ektope Schwangerschaften und Sterilität. Der Verlauf der Arthritis ist im Regelfall gutartig.
In 1 - 3 % aller C. trachomatis-Infektionen entwickelt sich eine reaktive Arthritis mit Befall vorwiegend der kleinen distalen Gelenke und der kleinen Wirbelgelenke bzw. ein Reiter-Syndrom (Arthritis, Urethritis, Konjunktivitis). Die Erreger persisitieren bei der Arthritis in den Monozyten und Makrophagen der Synovia.
Neugeborene können bei einer Infektion unter der Geburt eine interstitielle Pneumonie und/oder eine Konjunktivitis ("Einschlußkörperchen-Konjunktivitis") entwickeln.
Die Serotypen L1 - L3 von C. trachomatis verurschen das Lymphogranuloma inguinale (venereum), das gehäuft in Asien und Afrika zu finden ist und durch Geschlechtsverkehr übertragen wird. Während Infektionen der Genotypen D bis K im Regelfall auf das Schleimhautepithel begrenzt bleiben, können die Genotypen L1 bis L3 dasselbe überwinden und invasiv werden.
Die serologische Diagnostik von genitalen Chlamydieninfektionen ist nicht zu empfehlen. Sinnvoll ist sie bei invasiven Chlamydieninfektionen wie der Pneumonie, bei der reaktiven Arthritis bzw. beim Reiter-Syndrom sowie ggf. bei aufsteigenden Urogenitalinfektionen der Frau. Der Nachweis von Antikörpern erfolgt mittels Enzymimmunoassay, wobei als Zielantigene das Lipooligosaccharid (LOS) oder das Hauptmembranprotein Momp dienen.
Der Nachweis lokalisierter Urogenitalinfektionen sollte aus dem Erststrahlurin oder aus dem Cervix- bzw. Urethralabstrich erfolgen. Methode der Wahl ist der direkte DNA-Nachweis mittels Polymerasekettenreaktion.
Sensitivität (Cobas, Roche): 100 % (Urin, n = 115), 96,2 % (Abstrichmedium, n = 52)Spezifität (Cobas, Roche): 99,7 % (Urin, n = 1166), 100 (Abstrichmedium, n = 347)
Als Therapie für okulogenitale Infektionen sind Tetracycline bzw. bei Kindern und Schwangeren Makrolide geeignet. Bei genitalen Infektionen sollte eine Partnertherapie über 1 Woche erfolgen.
Mit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) im Jahre 2001 ist die Meldepflicht sowohl für das Trachom als auch das Lymphogranuloma venereum entfallen.Eine Meldepflicht besteht allerdings gemäß §6 Abs.1 Nr.5b IfSG, wenn zwei oder mehrere gleichartige Erkrankungen an Trachom oder Lymphogranuloma venereum auftreten, bei denen ein epidemiologischer Zusammenhang vermutet wird.
Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken) ist der Krankheitserreger von Gonorrhö. Bei N. gonorrhoeae handelt es sich um gramnegative, unbewegliche Diplokokken, die Zytochromoxidase-positiv sind und keine Sporen bilden.NG-Infektionen manifestieren sich klinisch auf verschiedenste Weise. Die akute Urethritis tritt bei Männern nach einer Inkubationszeit von 1 bis 10 Tagen auf und manifestiert sich durch Harnröhrensekrete und Dysurie. Nur ein kleiner Anteil der Männer bleibt asymptomatisch und zeigt keine Anzeichen für eine Urethritis. Die häufigste Komplikation, insbesondere bei jungen Männern, ist die akute Epididymitis. Bei Frauen ist am häufigsten die Endozervix von der Infektion betroffen. NG wird häufig von Koinfektionen wie Trichomonas vaginalis und bakterieller Vaginose begleitet. Da viele Frauen asymptomatisch bleiben, lassen sie sich nicht medizinisch behandeln. Zu den vorherrschenden Symptomen gehören ein verstärkter Ausfluss, Dysurie und Zwischenblutungen. Bei 10 bis 20 % der Frauen treten entzündliche Beckenerkrankungen auf, die mit Endometritis, Salpingitis, Tuboovarialabszess, Beckenperitonitis und Perihepatitis einhergehen. Rektum, Pharynx und Konjunktiva sind ebenfalls von Gonokokkeninfektionen betroffen und zu einem geringeren Grad tritt die Erkrankung in Form einer disseminierten Gonokokkeninfektion auf. Kleinkinder von infizierten Müttern können an Konjunktivitis erkranken.
Literaturquelle:
1. Hahn, H. et al.: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer 6. Auflage 2009: 416 - 422

2. RKI-Ratgeber/Merkblätter für Ärzte (Teil 1): Erkrankungen durch Chlamydia trachomatis (Stand September 2009)

(Teil 2): Erkrankungen durch Chlamydia psittaci und Chlamydia pneumoniae (Stand März 2010)

3. Neumeister B et al. Mikrobiologische Diagnostik. Thieme-Verlag 2., vollständig überarbeitete Auflage 2009


Probe
Material:
I. Abstrich in cobas PCR Medium: Stabilität bei 2 – 8 °C: 90 Tage im Transportmedium
Stabilität bei 20 – 25 °C: 90 Tage im Transportmedium
Den Abstrichtupfer in das Transportmedium des cobas PCR Female Swab Sample Packet überführen und an der Sollbruchstelle abbrechen.

Alternativmaterial:
I. Urin in cobas PCR Medium: 3-5 mLStabilität bei 2 – 8 °C: 90 Tage im Transportmedium
Stabilität bei 20 – 25 °C: 90 Tage im Transportmedium
Die erste Portion Morgenurin/Erststrahlurin mit der Pipette des cobas PCR Urine Sample Packet bis zur Füllmarkierung in das Transportmedium füllen. 

Im Rahmen der MuVo sowie bei präventiver Indikation ist nur Morgenurin als Material zugelassen! Nachweis im Abstrich nur bei kurativer Indikation!

Referenzbereich/Interpretation
Symptom/Krankheit

SalpingitisLymphogranuloma inguinaleInfekte des Urogenitaltraktes







Einheiten-Umrechner

Faktoren konventionell    SI       - SI    konventionell       -

konventionell



SI




konventionell
Rechnerwert Einheit
-1
SI
Rechnerwert Einheit
-1