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Calcitonin (Thyreocalcitonin)


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Calcitonin (Thyreocalcitonin)

Informationen
EDV-KürzelCALC
KategorieOnkologie, Tumormarker
MessmethodeChemilumineszenzimmunoassay
Ansatzzeittäglich
Literaturquelle
BemerkungCalcitonin wird in den parafollikulären C-Zellen der Schilddrüse aus einem 136 Aminosäuren umfassenden Vorläuferprotein durch Abspaltung N- und C-terminaler Peptide synthetisiert und zählt selbst mit seinen 32 Aminosäuren (Mr = 3416) zu den Peptidhormonen. Die Halbwertszeit im Plasma beträgt 10 min. Der Abbau des Calcitonins erfolgt primär in den Nieren, geringem Maße aber auch schon im Plasma, was präanalytisch das Einfrieren erfordert.
Die Serumkonzentration des Calcitonins wird über die aktuelle Calciumkonzentration geregelt, wobei hier der gleiche membranständige Calciumsensor wie beim Parathyrin involviert ist. Gastrointestinale Peptidhormone, namentlich Gastrin (Stimulation z. B. durch Pentagastrin), sind starke Stimulatoren der Calcitoninsekretion. Die Calcitoninausschüttung wird durch hohe Calciumkonzentrationen unterstützt, von niedrigen gehemmt. Folglich ist Calcitonin der hormonelle Gegenspieler des Parathyrins. Allerdings muß einschränkend gesagt werden, dass bei Patienten, denen die Schilddrüse entfernt wurde und die somit über keine meßbaren Calcitoninkonzentrationen mehr verfügen, keine Hypercalcämie beobachtet wird. Andererseits wird beim medullären Schilddrüsenkarzinom, bei dem Calcitonin sehr hohe Konzentrationen erreichen kann und daher diagnostisch als Tumormarker eingesetzt wird, keine Hypocalcämie nachgewiesen. Die physiologische Rolle des Hormons im Rahmen des Calciumhaushalts bleibt daher unklar.
10 % aller Schilddrüsenkarzinome sind medulläre Schilddrüsenkarzinome. Patienten mit diesem Karzinom weisen präoperativ 10 - 10.000fach erhöhte Calcitonin-Konzentrationen auf, die postoperativ innerhalb von Stunden abfallen.
Ein medulläres Schilddrüsen-Carcinom kann symptomatisch werden durch:- szintigrafisch kalten Knoten- einen Schilddrüsenknoten- therapierefraktäre Durchfälle- unklare Erhöhung der CEA-Konzentration
Nach Resektion eines medullären Schilddrüsenkarzinoms wird eine unauffällige Calcitonin-Konzentration, die auch im Pentagastrin-Test (s. u.) nicht stimulierbar ist, angestrebt. Die basale Calcitonin-Konzentration sollte halbjährlich bestimmt werden. Postoperativ, nach 6 Monaten sowie anschließend alle 2 Jahre sollte zusätzlich ein Pentagastrin-Test (s. u.) durchgeführt werden.
Bei Familienangehörigen von Patienten mit MEN Typ 2 sollte bei positivem genetischen Screening (Mutationen des RET-Onkogens) als Vorsorgeuntersuchung einmal jährlich ein Pentagastrin-Test durchgeführt werden.
Die Calcitoninkonzentration im Serum/Plasma kann auch erhöht sein bei:- C-Zellhyperplasie- Niereninsuffizienz- Hypercalcämie- Hyperparathyreoidismus- Chronischen Alkoholismus- Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis)- Leukämien, myeloproliferativem Syndrom- Paraneoplastischen Syndromen: Carcinoid, kleinzelliges Bronchialkarzinom, Mammakarzinom, Insulinom, Gastrinom, Vipom- Medikation mit Protonenpumpen-Hemmern wie Omeprazol, Pantozol oder Lansoprozol- Medikation mit Calcitonin/Lachscalcitonin- Bakterielle Entzündung
Der positive Vorhersagewert für das medulläre Schilddrüsenkarzinom liegt bei Calcitonin-Konzentrationen von 20 - 50 ng/L bei 8 %, bei Werten zwischen 50 und 100 ng/L bei 25 %. Erst eine basale Calcitonin-Konzentration von > 100 ng/L geht fast immer mit einem medullären Schilddrüsenkarzinom einher.
Pentagastrintest:Nach Legen einer Venenverweilkanüle wird der Calcitonin-Basalwert bestimmt (1 mL Vollblut). Anschließend erfolgt die intravenöse Gabe von 0,5 µg/kg Körpergewicht Pentagastrin als Bolusinjektion und erneute Blutentnahmen nach 2 und 5 Minuten (jeweils 1 mL Vollblut). Die Proben müssen nach ihrer Gerinnung sofort abgesert und tiefgefroren werden, auch der Versand muß tiefgefroren erfolgen. Patienten mit medullärem Schilddrüsenkarzinom oder C-Zell-Hyperplasie zeigen nach Pentagastrin-Stimulation einen ausgeprägteren Anstieg der Calcitonin-Konzentration als Normalpersonen.
Der Test kann z. B. bei Entzündungen der Schilddrüse falsch positiv werden sowie falsch negativ bei sehr kleinen Karzinomen. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie definiert den Grenzwert für die Thyreoidektomie bei stimulierten Calcitonin-Konzentrationen > 100 ng/L, wobei zu beachten ist, dass auch eine C-Zellhyperplasie stimulierte Calcitoninkonzentrationen von 100 bis 200 ng/L aufweisen kann.
Probe
Material
I. Serum, gefroren: 1 mLStabilität bei –20 °C: 24 Monate
Blut gerinnen lassen, anschließend sofort zentrifugieren und abseren. Serum einfrieren und tiefgefroren versenden. Bei Versand von gekühltem Serum in einer Kühlbox ist der Analyt max. 24 Std. stabil.
Der Patient sollte nüchtern sein und kein Alkohol zu sich genommen haben.
alternativ Material
I. EDTA-Plasma, gefroren: 1 mLStabilität bei –20 °C: 24 Monate
Nach Abnahme sofort zentrifugieren und abseren. Plasma einfrieren und tiefgefroren versenden. Bei Versand von gekühltem Plasma in einer Kühlbox ist der Analyt max. 24 Std. stabil.
Der Patient sollte nüchtern sein und keinen Alkohol zu sich genommen haben.
II. Heparin-Plasma, gefroren: 1 mLStabilität bei –20 °C: 24 Monate
Bitte Lithiumheparin-Blut abnehmen. Nach Abnahme sofort zentrifugieren und abseren. Plasma einfrieren und tiefgefroren versenden. Bei Versand von gekühltem Plasma in einer Kühlbox ist der Analyt max. 24 Std. stabil.
Der Patient sollte nüchtern sein und keinen Alkohol zu sich genommen haben.
Referenzbereich / Interpretation
Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
< 9.52
ng/L
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
< 6.40
ng/L
Krankheit
Verlaufskontrolle bei medullärem Schilddrüsen-CarcinomVerlaufskontrolle bei neuroendokrinen TumorenVerlaufskontrolle bei C-Zell-CarcinomMultiple endokrine Neoplasie Typ 2
Informationen
EDV-Kürzel:
CALC
Kategorie:
Onkologie, Tumormarker
Messmethode:
Chemilumineszenzimmunoassay
Ansatzzeit:
täglich
Bemerkung:
Calcitonin wird in den parafollikulären C-Zellen der Schilddrüse aus einem 136 Aminosäuren umfassenden Vorläuferprotein durch Abspaltung N- und C-terminaler Peptide synthetisiert und zählt selbst mit seinen 32 Aminosäuren (Mr = 3416) zu den Peptidhormonen. Die Halbwertszeit im Plasma beträgt 10 min. Der Abbau des Calcitonins erfolgt primär in den Nieren, geringem Maße aber auch schon im Plasma, was präanalytisch das Einfrieren erfordert.
Die Serumkonzentration des Calcitonins wird über die aktuelle Calciumkonzentration geregelt, wobei hier der gleiche membranständige Calciumsensor wie beim Parathyrin involviert ist. Gastrointestinale Peptidhormone, namentlich Gastrin (Stimulation z. B. durch Pentagastrin), sind starke Stimulatoren der Calcitoninsekretion. Die Calcitoninausschüttung wird durch hohe Calciumkonzentrationen unterstützt, von niedrigen gehemmt. Folglich ist Calcitonin der hormonelle Gegenspieler des Parathyrins. Allerdings muß einschränkend gesagt werden, dass bei Patienten, denen die Schilddrüse entfernt wurde und die somit über keine meßbaren Calcitoninkonzentrationen mehr verfügen, keine Hypercalcämie beobachtet wird. Andererseits wird beim medullären Schilddrüsenkarzinom, bei dem Calcitonin sehr hohe Konzentrationen erreichen kann und daher diagnostisch als Tumormarker eingesetzt wird, keine Hypocalcämie nachgewiesen. Die physiologische Rolle des Hormons im Rahmen des Calciumhaushalts bleibt daher unklar.
10 % aller Schilddrüsenkarzinome sind medulläre Schilddrüsenkarzinome. Patienten mit diesem Karzinom weisen präoperativ 10 - 10.000fach erhöhte Calcitonin-Konzentrationen auf, die postoperativ innerhalb von Stunden abfallen.
Ein medulläres Schilddrüsen-Carcinom kann symptomatisch werden durch:- szintigrafisch kalten Knoten- einen Schilddrüsenknoten- therapierefraktäre Durchfälle- unklare Erhöhung der CEA-Konzentration
Nach Resektion eines medullären Schilddrüsenkarzinoms wird eine unauffällige Calcitonin-Konzentration, die auch im Pentagastrin-Test (s. u.) nicht stimulierbar ist, angestrebt. Die basale Calcitonin-Konzentration sollte halbjährlich bestimmt werden. Postoperativ, nach 6 Monaten sowie anschließend alle 2 Jahre sollte zusätzlich ein Pentagastrin-Test (s. u.) durchgeführt werden.
Bei Familienangehörigen von Patienten mit MEN Typ 2 sollte bei positivem genetischen Screening (Mutationen des RET-Onkogens) als Vorsorgeuntersuchung einmal jährlich ein Pentagastrin-Test durchgeführt werden.
Die Calcitoninkonzentration im Serum/Plasma kann auch erhöht sein bei:- C-Zellhyperplasie- Niereninsuffizienz- Hypercalcämie- Hyperparathyreoidismus- Chronischen Alkoholismus- Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis)- Leukämien, myeloproliferativem Syndrom- Paraneoplastischen Syndromen: Carcinoid, kleinzelliges Bronchialkarzinom, Mammakarzinom, Insulinom, Gastrinom, Vipom- Medikation mit Protonenpumpen-Hemmern wie Omeprazol, Pantozol oder Lansoprozol- Medikation mit Calcitonin/Lachscalcitonin- Bakterielle Entzündung
Der positive Vorhersagewert für das medulläre Schilddrüsenkarzinom liegt bei Calcitonin-Konzentrationen von 20 - 50 ng/L bei 8 %, bei Werten zwischen 50 und 100 ng/L bei 25 %. Erst eine basale Calcitonin-Konzentration von > 100 ng/L geht fast immer mit einem medullären Schilddrüsenkarzinom einher.
Pentagastrintest:Nach Legen einer Venenverweilkanüle wird der Calcitonin-Basalwert bestimmt (1 mL Vollblut). Anschließend erfolgt die intravenöse Gabe von 0,5 µg/kg Körpergewicht Pentagastrin als Bolusinjektion und erneute Blutentnahmen nach 2 und 5 Minuten (jeweils 1 mL Vollblut). Die Proben müssen nach ihrer Gerinnung sofort abgesert und tiefgefroren werden, auch der Versand muß tiefgefroren erfolgen. Patienten mit medullärem Schilddrüsenkarzinom oder C-Zell-Hyperplasie zeigen nach Pentagastrin-Stimulation einen ausgeprägteren Anstieg der Calcitonin-Konzentration als Normalpersonen.
Der Test kann z. B. bei Entzündungen der Schilddrüse falsch positiv werden sowie falsch negativ bei sehr kleinen Karzinomen. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie definiert den Grenzwert für die Thyreoidektomie bei stimulierten Calcitonin-Konzentrationen > 100 ng/L, wobei zu beachten ist, dass auch eine C-Zellhyperplasie stimulierte Calcitoninkonzentrationen von 100 bis 200 ng/L aufweisen kann.
Probe
Material:
I. Serum, gefroren: 1 mLStabilität bei –20 °C: 24 Monate
Blut gerinnen lassen, anschließend sofort zentrifugieren und abseren. Serum einfrieren und tiefgefroren versenden. Bei Versand von gekühltem Serum in einer Kühlbox ist der Analyt max. 24 Std. stabil.
Der Patient sollte nüchtern sein und kein Alkohol zu sich genommen haben.

Alternativmaterial:
I. EDTA-Plasma, gefroren: 1 mLStabilität bei –20 °C: 24 Monate
Nach Abnahme sofort zentrifugieren und abseren. Plasma einfrieren und tiefgefroren versenden. Bei Versand von gekühltem Plasma in einer Kühlbox ist der Analyt max. 24 Std. stabil.
Der Patient sollte nüchtern sein und keinen Alkohol zu sich genommen haben.
II. Heparin-Plasma, gefroren: 1 mLStabilität bei –20 °C: 24 Monate
Bitte Lithiumheparin-Blut abnehmen. Nach Abnahme sofort zentrifugieren und abseren. Plasma einfrieren und tiefgefroren versenden. Bei Versand von gekühltem Plasma in einer Kühlbox ist der Analyt max. 24 Std. stabil.
Der Patient sollte nüchtern sein und keinen Alkohol zu sich genommen haben.

Referenzbereich/Interpretation

Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
< 9.52
ng/L
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
< 6.40
ng/L

Symptom/Krankheit

Verlaufskontrolle bei medullärem Schilddrüsen-CarcinomVerlaufskontrolle bei neuroendokrinen TumorenVerlaufskontrolle bei C-Zell-CarcinomMultiple endokrine Neoplasie Typ 2







Einheiten-Umrechner

Faktoren konventionell    SI       0.292600005865097 SI    konventionell       3.4176299571991

konventionell



SI




konventionell
Rechnerwert Einheit
pg/mL1
ng/L1
ng/dL0,1
µg/L0,001
ng/mL0,001
µg/dL0,0001
µg/mL1E-06
mg/L1E-06
mg/dL1E-07
mg/mL1E-09
g/dL1E-10
SI
Rechnerwert Einheit
fmol/L1000
pmol/L1
nmol/L0,001
µmol/L1E-06
mmol/L1E-09