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Borrelia burgdorferi-Antikörper, IgM


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Borrelia burgdorferi-Antikörper, IgM

Informationen
EDV-KürzelBBUML
KategorieMikrobiologie, Bakterien
MessmethodeChemilumineszenzimmunoassay
Ansatzzeittäglich
Literaturquelle
BemerkungDie Lyme-Borreliose wird durch verschiedene Spezies des Genus Borrelia verursacht, die alle zum sogenannten Komplex Borrelia burgdorferi sensu lato gehören. Humanpathogen sind 3 Spezies, nämlich Borrelia (B.) burgdorferi sensu stricto, Borrelia (B.) garinii und Borrelia (B.). Alle drei Spezies kommen in Europa vor, während humanpathogene Stämme in den USA ausschließlich der Spezies B. burgdorferi sensu stricto angehören. Von B. afzelii werden vorwiegend Hautmanifestationen hervorgerufen, während die mit Neuroborreliose und Arthritis assoziierten Stämme heterogen sind.
Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa. Etwa 5–35 % der Zecken sind mit Borrelien befallen, wobei adulte Zecken im Durchschnitt zu 20 %, Nymphen zu 10 % und Larven nur zu etwa 1 % infiziert sind. In Deutschland ist nach bisherigen Erkenntnissen nach einem Zeckenstich bei 3 – 6 % der Betroffenen mit einer Infektion (Serokonversion) und bei 0,3 – 1,4 % mit einer manifesten Erkrankung zu rechnen. Der Stich einer borrelienhaltigen Zecke führt bei 20 – 30 % der Betroffenen zur Serokonversion. Die Infektion kann von März bis Oktober erfolgen (bei entsprechenden Witterungsbedingungen evtl. auch früher und später), ein Gipfel besteht in den Monaten Juni und Juli.
Als Erregerreservoir werden kleine Nagetiere und Vögel angesehen. Andere Tiere wie Rehe und Hirsche spielen eine wichtige Rolle als Wirtstiere für Zecken. Die Übertragung erfolgt in Mitteleuropa durch Stiche der Schildzecke I. ricinus (Holzbock)
Für die Symptomatik der Borreliose gilt:- Inkubationszeit: 3 - 32 Tage, mitunter bis 12 Wochen- stadienhafter Verlauf- Beginn in jedem Stadium möglich
Das Stadium I dauert wenige Tage bis 12 Wochen. Zu den Symptomen dieses Stadiums gehören:- Erythema chronicum migrans, ein über Wochen fortschreitendes Erythem (Ursprung Zeckenbiß)- Müdigkeit (80 %),- Kopfschmerzen (64 %)- Fieber (59 %), Nackensteifigkeit (48 %),- Arthralgien (48 %),- Myalgien (43 %)- Rückenschmerzen (26 %)- Lymphadenitis cutis benigna
Das Stadium II tritt 1 bis 12 Monate nach Infektionsbeginn auf. Die Dauer ohne Therapie beträgt 3 - 4 Monate. Es kommt zu einer spontanen Ausheilung oder zum Übergang in das chronische Stadium III. Die Symptome des Stadiums II sind:- lymphozytäre Menigoradikulitis (quälende, brennende, nächtlich betonte radikulären Schmerzen)- Meningitis mit Facialisparese (bei Kindern), Encephalitis- Perikarditis, AV-Block
Das Stadium III beginnt Monate bis Jahre nach Krankheitsbeginn. Es ist durch folgende Symptome gekennzeichnet:- rezidivierende Arthritiden mit deutlicher Schwellung großer Gelenke (bevorzugt das Kniegelenk)- Acrodermatitis chronica atrophicans mit Erythem (Stadium I) und Atrophie („Pergamenthaut“)- chronische Encephalomyelitis
Im allgemeinen können trotz eventuell bestehender Symptome bis ca. 2 Wochen nach Infektion (Zeckenstich) keine Antikörper nachgewiesen werden. Etwa zwei bis vier Wochen nach Erkrankung können IgM-Antikörper und nach etwa vier bis acht Wochen auch IgG-Antikörper gegen Borrelia burgdorferi detektiert werden. Zu erwartende positive Ergebnisse beim Antikörpernachweis:
- Stadium I (lokalisierte Infektion): 20 – 50 % (vorwiegend IgM-Antikörper bei kurzer Krankheitsdauer)- Stadium II (disseminierte Infektion): 70 – 90 % (vorwiegend IgG-Antikörper bei langer Krankheitsdauer)- Stadium III (chronische Infektion) : 90 – 100 % (in der Regel nur IgG-Antikörper, selten IgM-Antikörper)
Auf folgende Punkte ist zu achten:- die Immunantwort gegenüber B. burgdorferi unterliegt starken Divergenzen- bei Reinfektionen entwickelt nur ein Teil der Betroffenen eine meßbare IgM-Reaktion- die Titerhöhe für IgM und IgG ist nicht (!) mit Schwere oder Dauer der Erkrankung korreliert- die Antikörperkonzentrationen sind nicht für die Verlaufskontrolle einer Therapie geeignet- IgM-Antikörper können auch bei klinisch erfolgreicher Therapie über Monate, eventuell sogar Jahre persistieren- falsch positive IgM-Tests durch Rheumafaktoren sind möglich- falsch positive IgM-Tests sind bei infektiöser Mononukleose, Herpesvirus-Infektionen und Autoimmunerkrankungen möglich
In der Labordiagnostik steht der Nachweis spezifischer Antikörper im Serum und im Liquor an erster Stelle. Bei der Serodiagnostik soll nach dem Prinzip der Stufendiagnostik verfahren werden: 1. Stufe: Chemilumineszenzimmunoassay (oder Immunfluoreszenztest). Falls der Test der 1. Stufe positiv ist: Test der 2. Stufe (Western-Blot). Beim Western-Blot als Bestätigungstest sind besondere Anforderungen an die Qualität zu stellen. Zur Diagnostik einer Neuroborreliose ist der Nachweis intrathekal gebildeter Antikörper gegen Borrelien in Liquor/Serum-Paaren vom gleichen Tag erforderlich. Die Bestimmung des Liquor/Serum-Index ermöglicht den Nachweis der intrathekalen Antikörperbildung. Grundsätzlich gilt: Ein positiver Antikörperbefund spricht nur in Zusammenhang mit entsprechenden klinischen Befunden für eine Lyme-Borreliose.
Probe
Material
I. Serum: 0,5 mLStabilität bei 2 – 8 °C: 7 Tage
alternativ Material
I. Heparin-Plasma: 0,5 mLStabilität bei 2 – 8 °C: 7 Tage
II. EDTA-Plasma: 0,5 mLStabilität bei 2 – 8 °C: 7 Tage
Referenzbereich / Interpretation
Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
< 0.9=negativ
Index
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
< 0.9=negativ
Index
Krankheit
FazialispareseZeckenstichMeningopolyneuritisAcrodermatitis chronica atrophicansGonarthritisBorrelioseMon-/OligoarthritisMyalgieArthralgieErythema migransHerzrhythmusstörungen
Informationen
EDV-Kürzel:
BBUML
Kategorie:
Mikrobiologie, Bakterien
Messmethode:
Chemilumineszenzimmunoassay
Ansatzzeit:
täglich
Bemerkung:
Die Lyme-Borreliose wird durch verschiedene Spezies des Genus Borrelia verursacht, die alle zum sogenannten Komplex Borrelia burgdorferi sensu lato gehören. Humanpathogen sind 3 Spezies, nämlich Borrelia (B.) burgdorferi sensu stricto, Borrelia (B.) garinii und Borrelia (B.). Alle drei Spezies kommen in Europa vor, während humanpathogene Stämme in den USA ausschließlich der Spezies B. burgdorferi sensu stricto angehören. Von B. afzelii werden vorwiegend Hautmanifestationen hervorgerufen, während die mit Neuroborreliose und Arthritis assoziierten Stämme heterogen sind.
Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa. Etwa 5–35 % der Zecken sind mit Borrelien befallen, wobei adulte Zecken im Durchschnitt zu 20 %, Nymphen zu 10 % und Larven nur zu etwa 1 % infiziert sind. In Deutschland ist nach bisherigen Erkenntnissen nach einem Zeckenstich bei 3 – 6 % der Betroffenen mit einer Infektion (Serokonversion) und bei 0,3 – 1,4 % mit einer manifesten Erkrankung zu rechnen. Der Stich einer borrelienhaltigen Zecke führt bei 20 – 30 % der Betroffenen zur Serokonversion. Die Infektion kann von März bis Oktober erfolgen (bei entsprechenden Witterungsbedingungen evtl. auch früher und später), ein Gipfel besteht in den Monaten Juni und Juli.
Als Erregerreservoir werden kleine Nagetiere und Vögel angesehen. Andere Tiere wie Rehe und Hirsche spielen eine wichtige Rolle als Wirtstiere für Zecken. Die Übertragung erfolgt in Mitteleuropa durch Stiche der Schildzecke I. ricinus (Holzbock)
Für die Symptomatik der Borreliose gilt:- Inkubationszeit: 3 - 32 Tage, mitunter bis 12 Wochen- stadienhafter Verlauf- Beginn in jedem Stadium möglich
Das Stadium I dauert wenige Tage bis 12 Wochen. Zu den Symptomen dieses Stadiums gehören:- Erythema chronicum migrans, ein über Wochen fortschreitendes Erythem (Ursprung Zeckenbiß)- Müdigkeit (80 %),- Kopfschmerzen (64 %)- Fieber (59 %), Nackensteifigkeit (48 %),- Arthralgien (48 %),- Myalgien (43 %)- Rückenschmerzen (26 %)- Lymphadenitis cutis benigna
Das Stadium II tritt 1 bis 12 Monate nach Infektionsbeginn auf. Die Dauer ohne Therapie beträgt 3 - 4 Monate. Es kommt zu einer spontanen Ausheilung oder zum Übergang in das chronische Stadium III. Die Symptome des Stadiums II sind:- lymphozytäre Menigoradikulitis (quälende, brennende, nächtlich betonte radikulären Schmerzen)- Meningitis mit Facialisparese (bei Kindern), Encephalitis- Perikarditis, AV-Block
Das Stadium III beginnt Monate bis Jahre nach Krankheitsbeginn. Es ist durch folgende Symptome gekennzeichnet:- rezidivierende Arthritiden mit deutlicher Schwellung großer Gelenke (bevorzugt das Kniegelenk)- Acrodermatitis chronica atrophicans mit Erythem (Stadium I) und Atrophie („Pergamenthaut“)- chronische Encephalomyelitis
Im allgemeinen können trotz eventuell bestehender Symptome bis ca. 2 Wochen nach Infektion (Zeckenstich) keine Antikörper nachgewiesen werden. Etwa zwei bis vier Wochen nach Erkrankung können IgM-Antikörper und nach etwa vier bis acht Wochen auch IgG-Antikörper gegen Borrelia burgdorferi detektiert werden. Zu erwartende positive Ergebnisse beim Antikörpernachweis:
- Stadium I (lokalisierte Infektion): 20 – 50 % (vorwiegend IgM-Antikörper bei kurzer Krankheitsdauer)- Stadium II (disseminierte Infektion): 70 – 90 % (vorwiegend IgG-Antikörper bei langer Krankheitsdauer)- Stadium III (chronische Infektion) : 90 – 100 % (in der Regel nur IgG-Antikörper, selten IgM-Antikörper)
Auf folgende Punkte ist zu achten:- die Immunantwort gegenüber B. burgdorferi unterliegt starken Divergenzen- bei Reinfektionen entwickelt nur ein Teil der Betroffenen eine meßbare IgM-Reaktion- die Titerhöhe für IgM und IgG ist nicht (!) mit Schwere oder Dauer der Erkrankung korreliert- die Antikörperkonzentrationen sind nicht für die Verlaufskontrolle einer Therapie geeignet- IgM-Antikörper können auch bei klinisch erfolgreicher Therapie über Monate, eventuell sogar Jahre persistieren- falsch positive IgM-Tests durch Rheumafaktoren sind möglich- falsch positive IgM-Tests sind bei infektiöser Mononukleose, Herpesvirus-Infektionen und Autoimmunerkrankungen möglich
In der Labordiagnostik steht der Nachweis spezifischer Antikörper im Serum und im Liquor an erster Stelle. Bei der Serodiagnostik soll nach dem Prinzip der Stufendiagnostik verfahren werden: 1. Stufe: Chemilumineszenzimmunoassay (oder Immunfluoreszenztest). Falls der Test der 1. Stufe positiv ist: Test der 2. Stufe (Western-Blot). Beim Western-Blot als Bestätigungstest sind besondere Anforderungen an die Qualität zu stellen. Zur Diagnostik einer Neuroborreliose ist der Nachweis intrathekal gebildeter Antikörper gegen Borrelien in Liquor/Serum-Paaren vom gleichen Tag erforderlich. Die Bestimmung des Liquor/Serum-Index ermöglicht den Nachweis der intrathekalen Antikörperbildung. Grundsätzlich gilt: Ein positiver Antikörperbefund spricht nur in Zusammenhang mit entsprechenden klinischen Befunden für eine Lyme-Borreliose.
Probe
Material:
I. Serum: 0,5 mLStabilität bei 2 – 8 °C: 7 Tage

Alternativmaterial:
I. Heparin-Plasma: 0,5 mLStabilität bei 2 – 8 °C: 7 Tage
II. EDTA-Plasma: 0,5 mLStabilität bei 2 – 8 °C: 7 Tage

Referenzbereich/Interpretation

Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
< 0.9=negativ
Index
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
< 0.9=negativ
Index

Symptom/Krankheit

FazialispareseZeckenstichMeningopolyneuritisAcrodermatitis chronica atrophicansGonarthritisBorrelioseMon-/OligoarthritisMyalgieArthralgieErythema migransHerzrhythmusstörungen







Einheiten-Umrechner

Faktoren konventionell    SI       - SI    konventionell       -

konventionell



SI




konventionell
Rechnerwert Einheit
-1
SI
Rechnerwert Einheit
-1