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Ammoniak


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Ammoniak

Informationen
EDV-KürzelNH4
KategorieKlinische Chemie, Metabolite
MessmethodePhotometrie
Ansatzzeittäglich
Literaturquelle
BemerkungAmmoniak fungiert in höheren Konzentrationen als Zellgift. Der im Aminosäurestoffwechsel anfallende Ammoniak wird daher in der Leber in Harnstoff umgewandelt und in dieser Form über die Nieren ausgeschieden. Ein kleiner Anteil gelangt in den Darm, wird dort bakteriell erneut zu Ammoniak umgesetzt und anschließend wieder in den Harnstoffzyklus der Leber eingeführt. Werden geeignete Vorstufen wie Citrullin bereitgestellt, sind auch extrahepatische Gewebe wie die Niere zur Harnstoffsynthese fähig. Der im Gehirnstoffwechsel anfallende Ammoniak wird in Glutamin überführt.
Erhöhte Ammoniak-Konzentrationen (Hyperammonämien) können erworben oder angeboren sein.
Erworbene Hyperammonämien werden beobachtet bei:- hepatischer Enzephalopathie bei Leberzirrhose mit portaler Hypertension, akutem Leberversagen, portokavalem oder splenorenalem Shunt. Klinische Zeichen finden sich bei Ammoniakkonzentrationen > 150 µg/dL bzw. 88 µmol/L. Die Höhe der Ammoniakkonzentration korreliert mit der klinischen Symptomatik. Komatöse Zustände gehen mit Konzentrationen > 300 µg/dL bzw. 176 µmol/L einher. Ca. 10 % der Patienten mit hepatischer Enzephalopathie weisen keine erhöhten Ammoniakkonzentrationen auf!- hochdosierter Chemotherapie Ergebnisse einer Studie von Patienten mit akuter Leukämie ergaben Ammoniakkonzentrationen vor Therapie von 29 - 119 µg/dL bzw. 17 - 70 µmol/L, nach Therapie von 123 - 590 µg/dL bzw. 72 - 347 µmol/L. Bei 14 % der Patienten fanden sich Konzentrationen > 340 µg/dL bzw. 200 µmol/L.- multiplem Myelom (Ammoniakkonzentrationen von 195 - 330 µg/dL bzw. 114 - 194 µmol/L).- Reye-Syndrom (Ammoniakkonzentrationen von 170 - 600 µg/dL bzw. 100 - 350 µmol/L)- Valproinsäure-Therapie. Bei ca. 20 % der Kinder findet sich eine kurzfristige Hyperammonämie. Bei wenigen Kindern, insbesondere wenn eine Kombinationstherapie mit Phenytoin und Phenobarbital durchgeführt wird, entwickelt sich eine Enzephalopathie (Ammoniak-Konzentrationen: 170 - 340 µg/dL bzw. 100 - 200 µmol/L).- Harnwegsinfektionen aufgrund massiver Besiedlung mit Harnstoff spaltenden Bakterien wie z. B. Proteus mirabilis- Neugeborenen mit niedrigem Geburtsgewicht- transienter Hyperammonämie des Neugeborenen
Hereditäre Hyperammonämien finden sich als primäre Form bei Defekten, die die Enzyme des Harnstoffzyklus selbst betreffen oder als sekundäre Form bei Enzymdefekten, die zu einer erhöhten Konzentration organischer Säuren führen (Organoazidopathien, Störungen der Fettsäureoxidation und des Pyruvatmetabolismus). Empfohlene Analyte zur Diagnose hereditärer Hyperammonämien umfassen neben der Ammoniakkonzentration die Bestimmung der Konzentration von Glucose, Lactat, Ketonkörpern sowie der Anionenlücke.
Präanalytik:Die Ammoniak-Bildung in vitro steigt mit der Erythrozyten- und Thrombozytenzahl sowie der Konzentration der Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT) an. Hämolyse führt aufgrund der im Vergleich zum Plasma dreifach erhöhten Ammoniakkonzentration in den Erythrozyten zu falsch hohen Meßwerten.
Probe
Material
I. EDTA-Plasma, gefroren: 2 mLStabilität bei –20 °C: 3 Tage
Kein Serum verwenden.Der Proband/Patient sollte starke Muskelarbeit vor der Probennahme vermeiden.Die Vene möglichst kurz stauen und das gewonnene EDTA-Blut sofort für wenige Minuten in Eiswasser kühlen. Dann für 1 Minute zentrifugieren, das Plasma (klarer Überstand) abnehmen und sofort bei -20°C einfrieren. Der Probentransport muss in der vorgefrorenen Gefrierbox im Styroporkarton erfolgen. Die Kühlkette darf während des Transports nicht unterbrochen werden.Stabilität Plasma: 2 Stunden bei 2 - 8 °C, 30 Minuten bei 20 - 25 °C
Referenzbereich / Interpretation
Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 14 Jahre
Neugeborene: 27 - 63 µmol/L
1 Monat bis 14 Jahre: 15 - 70 µmol/L
μmol/L
14 Jahre99 Jahre
16 - 60
μmol/L
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 14 Jahre
Neugeborene: 27 - 63 µmol/L
1 Monat bis 14 Jahre: 15 - 70 µmol/L
μmol/L
14 Jahre99 Jahre
11 - 51
μmol/L
Krankheit
Shunt, porto-systemischerEncephalopathie, hepatischeLebercirrhose
Informationen
nicht akkreditiertes Verfahren
EDV-Kürzel:
NH4
Kategorie:
Klinische Chemie, Metabolite
Messmethode:
Photometrie
Ansatzzeit:
täglich
Bemerkung:
Ammoniak fungiert in höheren Konzentrationen als Zellgift. Der im Aminosäurestoffwechsel anfallende Ammoniak wird daher in der Leber in Harnstoff umgewandelt und in dieser Form über die Nieren ausgeschieden. Ein kleiner Anteil gelangt in den Darm, wird dort bakteriell erneut zu Ammoniak umgesetzt und anschließend wieder in den Harnstoffzyklus der Leber eingeführt. Werden geeignete Vorstufen wie Citrullin bereitgestellt, sind auch extrahepatische Gewebe wie die Niere zur Harnstoffsynthese fähig. Der im Gehirnstoffwechsel anfallende Ammoniak wird in Glutamin überführt.
Erhöhte Ammoniak-Konzentrationen (Hyperammonämien) können erworben oder angeboren sein.
Erworbene Hyperammonämien werden beobachtet bei:- hepatischer Enzephalopathie bei Leberzirrhose mit portaler Hypertension, akutem Leberversagen, portokavalem oder splenorenalem Shunt. Klinische Zeichen finden sich bei Ammoniakkonzentrationen > 150 µg/dL bzw. 88 µmol/L. Die Höhe der Ammoniakkonzentration korreliert mit der klinischen Symptomatik. Komatöse Zustände gehen mit Konzentrationen > 300 µg/dL bzw. 176 µmol/L einher. Ca. 10 % der Patienten mit hepatischer Enzephalopathie weisen keine erhöhten Ammoniakkonzentrationen auf!- hochdosierter Chemotherapie Ergebnisse einer Studie von Patienten mit akuter Leukämie ergaben Ammoniakkonzentrationen vor Therapie von 29 - 119 µg/dL bzw. 17 - 70 µmol/L, nach Therapie von 123 - 590 µg/dL bzw. 72 - 347 µmol/L. Bei 14 % der Patienten fanden sich Konzentrationen > 340 µg/dL bzw. 200 µmol/L.- multiplem Myelom (Ammoniakkonzentrationen von 195 - 330 µg/dL bzw. 114 - 194 µmol/L).- Reye-Syndrom (Ammoniakkonzentrationen von 170 - 600 µg/dL bzw. 100 - 350 µmol/L)- Valproinsäure-Therapie. Bei ca. 20 % der Kinder findet sich eine kurzfristige Hyperammonämie. Bei wenigen Kindern, insbesondere wenn eine Kombinationstherapie mit Phenytoin und Phenobarbital durchgeführt wird, entwickelt sich eine Enzephalopathie (Ammoniak-Konzentrationen: 170 - 340 µg/dL bzw. 100 - 200 µmol/L).- Harnwegsinfektionen aufgrund massiver Besiedlung mit Harnstoff spaltenden Bakterien wie z. B. Proteus mirabilis- Neugeborenen mit niedrigem Geburtsgewicht- transienter Hyperammonämie des Neugeborenen
Hereditäre Hyperammonämien finden sich als primäre Form bei Defekten, die die Enzyme des Harnstoffzyklus selbst betreffen oder als sekundäre Form bei Enzymdefekten, die zu einer erhöhten Konzentration organischer Säuren führen (Organoazidopathien, Störungen der Fettsäureoxidation und des Pyruvatmetabolismus). Empfohlene Analyte zur Diagnose hereditärer Hyperammonämien umfassen neben der Ammoniakkonzentration die Bestimmung der Konzentration von Glucose, Lactat, Ketonkörpern sowie der Anionenlücke.
Präanalytik:Die Ammoniak-Bildung in vitro steigt mit der Erythrozyten- und Thrombozytenzahl sowie der Konzentration der Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT) an. Hämolyse führt aufgrund der im Vergleich zum Plasma dreifach erhöhten Ammoniakkonzentration in den Erythrozyten zu falsch hohen Meßwerten.
Probe
Material:
I. EDTA-Plasma, gefroren: 2 mLStabilität bei –20 °C: 3 Tage
Kein Serum verwenden.Der Proband/Patient sollte starke Muskelarbeit vor der Probennahme vermeiden.Die Vene möglichst kurz stauen und das gewonnene EDTA-Blut sofort für wenige Minuten in Eiswasser kühlen. Dann für 1 Minute zentrifugieren, das Plasma (klarer Überstand) abnehmen und sofort bei -20°C einfrieren. Der Probentransport muss in der vorgefrorenen Gefrierbox im Styroporkarton erfolgen. Die Kühlkette darf während des Transports nicht unterbrochen werden.Stabilität Plasma: 2 Stunden bei 2 - 8 °C, 30 Minuten bei 20 - 25 °C

Referenzbereich/Interpretation

Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 14 Jahre
Neugeborene: 27 - 63 µmol/L
1 Monat bis 14 Jahre: 15 - 70 µmol/L
μmol/L
14 Jahre99 Jahre
16 - 60
μmol/L
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 14 Jahre
Neugeborene: 27 - 63 µmol/L
1 Monat bis 14 Jahre: 15 - 70 µmol/L
μmol/L
14 Jahre99 Jahre
11 - 51
μmol/L

Symptom/Krankheit

Shunt, porto-systemischerEncephalopathie, hepatischeLebercirrhose







Einheiten-Umrechner

Faktoren konventionell    SI       0.587000012397766 SI    konventionell       1.70358002185822

konventionell



SI




konventionell
Rechnerwert Einheit
pg/mL10000
ng/L10000
ng/dL1000
µg/L10
ng/mL10
µg/dL1
µg/mL0,01
mg/L0,01
mg/dL0,001
mg/mL1E-05
g/dL1E-06
SI
Rechnerwert Einheit
fmol/L1000000000
pmol/L1000000
nmol/L1000
µmol/L1
mmol/L0,001