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Antithrombin


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Antithrombin

Informationen
EDV-KürzelAT3
KategorieHämostaseologie, Thromboembolien
MessmethodePhotometrie
Ansatzzeit2/Woche
LiteraturquellePerry, D. J.: Antithrombin and its inherited deficiencies. Blood Reviews 1994; 8: 37 - 55

Kyrle PA, Eichinger S: Hereditäre thrombophile Risikofaktoren, in: Pötzsch B, Madlener K (Hrsg): Hämostaseologie. Springer-Verlag 2. Aufl. 2010, S. 395 - 396



Referenzbereiche:

Kinder: Dokument Werfen, Optimierte Pädiatrische Hämostase-Diagnostik (Toulon P, et al. Age dependency for coagulation parameters in

pediatric populations: results of a multicenter study aimed at defining the age-specific reference ranges. Thromb Heam. 2016 Mar 17;116(1).)

Erwachsene: Packungsbeilage Version 04/2020
BemerkungGemessen wird die Aktivität des Antithrombin III.
Der angeborene Antithrombin (AT) III-Mangel ist ein seltener, aber starker Risikofaktor für venöse Thromboembolien mit einem 20 - 50 fach erhöhten Risiko (heterozygote Anlage). Er lässt sich bei 0,5 - 1 % der Patienten mit venösen Thromboembolien nachweisen. Die meisten Patienten erleiden eine Thrombose vor dem 40. Lebensjahr; am häufigsten in den Bein- und Beckenvenen. Lungenembolien finden sich bei ca. 50 % der Patienten.
Unterschieden werden zwei Subtypen: Subtyp 1 bezeichnet einen quantitativen AT-III-Mangel, d. h. die verminderte Produktion eines biologisch normalen AT-III-Moleküls. Der Subtyp 1 tritt nur in heterozygoter Form auf, die homozygote Form verläuft schon in utero letal. Die Prävalenz der heterozygoten Form beträgt 1:2000 bis 1:5000. Bei Subtyp 2 finden sich normale AT-III-Konzentrationen, die Aktivität des produzierten Antithrombins ist jedoch stark vermindert. Unterschieden werden mehrere Varianten, abhängig davon, ob die Heparinbindungsstelle, die Thrombinbindungsstelle oder das carboxyterminale Ende des Moleküls betroffen sind. Subtyp 2 findet sich meist in heterozygoter Form, homozygote Patienten wurden nur vereinzelt beschrieben.
Eine normale AT III-Aktivität schließt einen Mangel aus. Eine einmalig verminderte Aktivität muß zunächst kontrolliert werden, um ein passageres Geschehen auszuschließen.
Ein erworbener AT III-Mangel findet sich bei- erhöhtem Verbrauch (z. B. disseminierte intravasale Gerinnung, Sepsis)- erhöhtem Verlust (z. B. nephrotisches Syndrom)- verminderter Synthese (z. B. fortgeschrittene Lebererkrankungen).
Unter Estrogengabe und in der Schwangerschaft finden sich um ca. 10 % verringerte AT III - Konzentrationen. In den ersten Tagen einer Heparintherapie fällt AT III um bis zu 25 % des Ausgangswertes ab.
Sowohl in An- als auch in Abwesenheit von Heparin gilt Antitrombin als der wichtigste Inhibitor der Gerinnung, dessen Anteil an der Inhibition des Thrombins ca. 80 % beträgt. Zielmolekül ist jedoch nicht nur das Thrombin, sondern darüber hinaus eine ganze Reihe anderer Serin-Proteinasen. Zu diesen zählen die Faktoren Xa, XIIa, XIa, IXa, Kallikrein, Plasmin, Urokinase und auch Trypsin. Einen lediglich schwachen Effekt erzielt der Inhibitor gegenüber Faktor VIIa. Hauptsächlich entfaltet Antitrombin seine Hemmaktivität am Thrombin und am Faktor Xa.
Antithrombin wird als 464 Aminosäuren langes Präprotein in der Leber synthetisiert. Vor seiner Sekretion in den Blutkreislauf wird das 32 Aminosäure umfassende Signalpeptid abgespalten, so daß das reife Protein über 432 Aminosäurereste verfügt. Das einkettige Antithrombin besitzt eine relative Molekülmasse von 65.000 und weist im Plasma eine Halblebenszeit von 65 Stunden auf. Das Molekül beinhaltet drei Disulfidbrücken an Cystinylresten (Positionen 8–128, 21–95, 247–430) und vier N-glykosidisch verknüpfte Kohlenhydratseitenketten (Asn 96, Asn 135, Asn 155 und Asn 192). Etwa 10 % des Plasma-Antithrombins,β-Antithrombin genannt, verfügt über keine Kohlenhydratseitenkette an Asn 135, was mit einer höheren Affinität zum Heparin einhergeht.
Antithrombin wird durch das saure, sulfatierte Polysaccharid Heparin aktiviert. Basische Aminosäuren vermitteln dabei die Bindung des negativen Polysaccharids an seine Bindungsstelle, die räumlich getrennt von derjenigen für die Serin-Proteasen ist. Interessant ist dabei, daß im Fall des Faktors Xa lediglich ein Pentasaccharid für die Affinität steigernde Konformationsänderung im Antitrombin notwendig ist. Längere Heparinabschnitte sind dagegen erforderlich, um eine maximale Hemmaktivität gegenüber Thrombin zu erzielen.
Probe
Material
I. Citrat-Plasma, gefroren: 2 mLStabilität der Primärprobe bei 20 - 25 °C: 8 Stunden
Stabilität bei –20 °C: 1 Monat
Blut nach Entnahme abzentrifugieren, Plasma sofort einfrieren und tiefgefroren im Styroporbehälter auf Trockeneis versenden. Bitte informieren Sie rechtzeitig unseren Fahrdienst.
Stabilität Plasma: 14 Tage bei 2 - 8 °C, 7 Tage bei 20 - 25 °C
Referenzbereich / Interpretation
Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 15 Tage%
15 Tage1 Monat
32.8 - 62.8
%
1 Monat5 Monate
29.0 - 120
%
5 Monate11 Monate
63.0 - 121.8
%
11 Monate5 Jahre
60.5 - 128.3
%
5 Jahre10 Jahre
64.2 - 136.4
%
10 Jahre17 Jahre
69.1 - 135.9
%
17 Jahre ...
83 - 128
%
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 15 Tage%
15 Tage1 Monat
32.8 - 62.8
%
1 Monat5 Monate
29.0 - 120
%
5 Monate11 Monate
63.0 - 121.8
%
11 Monate5 Jahre
60.5 - 128.3
%
5 Jahre10 Jahre
64.2 - 136.4
%
10 Jahre17 Jahre
69.1 - 135.9
%
17 Jahre ...
83 - 128
%
Krankheit
Heparin-ResistenzThrombophilieDisseminierte intravasale Gerinnung [DIG, DIC]
Informationen
EDV-Kürzel:
AT3
Kategorie:
Hämostaseologie, Thromboembolien
Messmethode:
Photometrie
Ansatzzeit:
2/Woche
Bemerkung:
Gemessen wird die Aktivität des Antithrombin III.
Der angeborene Antithrombin (AT) III-Mangel ist ein seltener, aber starker Risikofaktor für venöse Thromboembolien mit einem 20 - 50 fach erhöhten Risiko (heterozygote Anlage). Er lässt sich bei 0,5 - 1 % der Patienten mit venösen Thromboembolien nachweisen. Die meisten Patienten erleiden eine Thrombose vor dem 40. Lebensjahr; am häufigsten in den Bein- und Beckenvenen. Lungenembolien finden sich bei ca. 50 % der Patienten.
Unterschieden werden zwei Subtypen: Subtyp 1 bezeichnet einen quantitativen AT-III-Mangel, d. h. die verminderte Produktion eines biologisch normalen AT-III-Moleküls. Der Subtyp 1 tritt nur in heterozygoter Form auf, die homozygote Form verläuft schon in utero letal. Die Prävalenz der heterozygoten Form beträgt 1:2000 bis 1:5000. Bei Subtyp 2 finden sich normale AT-III-Konzentrationen, die Aktivität des produzierten Antithrombins ist jedoch stark vermindert. Unterschieden werden mehrere Varianten, abhängig davon, ob die Heparinbindungsstelle, die Thrombinbindungsstelle oder das carboxyterminale Ende des Moleküls betroffen sind. Subtyp 2 findet sich meist in heterozygoter Form, homozygote Patienten wurden nur vereinzelt beschrieben.
Eine normale AT III-Aktivität schließt einen Mangel aus. Eine einmalig verminderte Aktivität muß zunächst kontrolliert werden, um ein passageres Geschehen auszuschließen.
Ein erworbener AT III-Mangel findet sich bei- erhöhtem Verbrauch (z. B. disseminierte intravasale Gerinnung, Sepsis)- erhöhtem Verlust (z. B. nephrotisches Syndrom)- verminderter Synthese (z. B. fortgeschrittene Lebererkrankungen).
Unter Estrogengabe und in der Schwangerschaft finden sich um ca. 10 % verringerte AT III - Konzentrationen. In den ersten Tagen einer Heparintherapie fällt AT III um bis zu 25 % des Ausgangswertes ab.
Sowohl in An- als auch in Abwesenheit von Heparin gilt Antitrombin als der wichtigste Inhibitor der Gerinnung, dessen Anteil an der Inhibition des Thrombins ca. 80 % beträgt. Zielmolekül ist jedoch nicht nur das Thrombin, sondern darüber hinaus eine ganze Reihe anderer Serin-Proteinasen. Zu diesen zählen die Faktoren Xa, XIIa, XIa, IXa, Kallikrein, Plasmin, Urokinase und auch Trypsin. Einen lediglich schwachen Effekt erzielt der Inhibitor gegenüber Faktor VIIa. Hauptsächlich entfaltet Antitrombin seine Hemmaktivität am Thrombin und am Faktor Xa.
Antithrombin wird als 464 Aminosäuren langes Präprotein in der Leber synthetisiert. Vor seiner Sekretion in den Blutkreislauf wird das 32 Aminosäure umfassende Signalpeptid abgespalten, so daß das reife Protein über 432 Aminosäurereste verfügt. Das einkettige Antithrombin besitzt eine relative Molekülmasse von 65.000 und weist im Plasma eine Halblebenszeit von 65 Stunden auf. Das Molekül beinhaltet drei Disulfidbrücken an Cystinylresten (Positionen 8–128, 21–95, 247–430) und vier N-glykosidisch verknüpfte Kohlenhydratseitenketten (Asn 96, Asn 135, Asn 155 und Asn 192). Etwa 10 % des Plasma-Antithrombins,β-Antithrombin genannt, verfügt über keine Kohlenhydratseitenkette an Asn 135, was mit einer höheren Affinität zum Heparin einhergeht.
Antithrombin wird durch das saure, sulfatierte Polysaccharid Heparin aktiviert. Basische Aminosäuren vermitteln dabei die Bindung des negativen Polysaccharids an seine Bindungsstelle, die räumlich getrennt von derjenigen für die Serin-Proteasen ist. Interessant ist dabei, daß im Fall des Faktors Xa lediglich ein Pentasaccharid für die Affinität steigernde Konformationsänderung im Antitrombin notwendig ist. Längere Heparinabschnitte sind dagegen erforderlich, um eine maximale Hemmaktivität gegenüber Thrombin zu erzielen.
Literaturquelle:
Perry, D. J.: Antithrombin and its inherited deficiencies. Blood Reviews 1994; 8: 37 - 55

Kyrle PA, Eichinger S: Hereditäre thrombophile Risikofaktoren, in: Pötzsch B, Madlener K (Hrsg): Hämostaseologie. Springer-Verlag 2. Aufl. 2010, S. 395 - 396



Referenzbereiche:

Kinder: Dokument Werfen, Optimierte Pädiatrische Hämostase-Diagnostik (Toulon P, et al. Age dependency for coagulation parameters in

pediatric populations: results of a multicenter study aimed at defining the age-specific reference ranges. Thromb Heam. 2016 Mar 17;116(1).)

Erwachsene: Packungsbeilage Version 04/2020


Probe
Material:
I. Citrat-Plasma, gefroren: 2 mLStabilität der Primärprobe bei 20 - 25 °C: 8 Stunden
Stabilität bei –20 °C: 1 Monat
Blut nach Entnahme abzentrifugieren, Plasma sofort einfrieren und tiefgefroren im Styroporbehälter auf Trockeneis versenden. Bitte informieren Sie rechtzeitig unseren Fahrdienst.
Stabilität Plasma: 14 Tage bei 2 - 8 °C, 7 Tage bei 20 - 25 °C

Referenzbereich/Interpretation

Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 15 Tage%
15 Tage1 Monat
32.8 - 62.8
%
1 Monat5 Monate
29.0 - 120
%
5 Monate11 Monate
63.0 - 121.8
%
11 Monate5 Jahre
60.5 - 128.3
%
5 Jahre10 Jahre
64.2 - 136.4
%
10 Jahre17 Jahre
69.1 - 135.9
%
17 Jahre ...
83 - 128
%
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 15 Tage%
15 Tage1 Monat
32.8 - 62.8
%
1 Monat5 Monate
29.0 - 120
%
5 Monate11 Monate
63.0 - 121.8
%
11 Monate5 Jahre
60.5 - 128.3
%
5 Jahre10 Jahre
64.2 - 136.4
%
10 Jahre17 Jahre
69.1 - 135.9
%
17 Jahre ...
83 - 128
%

Symptom/Krankheit

Heparin-ResistenzThrombophilieDisseminierte intravasale Gerinnung [DIG, DIC]







Einheiten-Umrechner

Faktoren konventionell    SI       - SI    konventionell       -

konventionell



SI




konventionell
Rechnerwert Einheit
-1
SI
Rechnerwert Einheit
-1