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Coeruloplasmin


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Coeruloplasmin

Informationen
EDV-KürzelCOER
KategorieKlinische Chemie, Proteine
MessmethodeTurbidimetrie
Ansatzzeit2/Woche
Literaturquelle
Bemerkung
Das in der Nahrung enthaltene Kupfer wird im Dünndarm resorbiert, an Albumin gebunden zur Leber transportiert und größtenteils über die Galle mit dem Stuhl ausgeschieden. Ein geringerer Teil bindet an Apocoeruloplasmin und wird über dieses Transportprotein zu den peripheren, kupferverbrauchenden Geweben transportiert. Coeruloplasmin, welches acht Atome Kupfer pro Molekül transportiert, bindet ungefähr 95 % des Serumkupfers, so dass sich sein Mangel in Störungen des Kupferhaushalts niederschlagen muss.

Als Ursache für den Morbus Wilson wird der nicht ausreichender Einbau des Kupfers in das normal synthetisierte Apocoeruloplasmin angesehen. Das auf Chromosom 13 gelegene Wilson-Gen ATP7B kodiert für ein ATP-abhängiges Kupfertransportprotein, welches den Transport von zytoplasmatischen Kupferionen in den Golgi-Apparat garantiert. Im Golgi-Apparat erfolgt der Einbau des Kupfers in das (Apo)coeruloplasmin, das damit zum Holotranscobalamin wird. Auch die anderen kupferhaltigen Proteine wie Cytochrom c-Oxidase, Superoxid-Dismutase, Xanthinoxidase etc. erhalten im Golgi-Apparat ihr Kupfer.

Unter den bisher beschriebenen 150 Mutationen des WILSON-Gens ATP7B ist diejenige des Histidins 1069 (ATP7B.p. H1069Q) die wichtigste, da sie bei ca. 50 % der mittel- und nordeuropäischen Morbus Wilson-Patienten nachweisbar ist. Das Genprodukt kann bei diesen Patienten nicht mehr synthetisiert werden, so daß der Kupfertransport in das Golgi-Lumen des Hepatozyten unterbleibt. Apocoeruloplasmin kann folglich nicht mehr Kupfer binden und wird abgebaut.

Die verminderte Sekretion von Coeruloplasmin in das Blut erklärt die niedrige Kupferkonzentration bei WILSON-Patienten, da dieses überwiegend im Coerulo-plasmin gebunden vorliegt.Schwerwiegendere Konsequenzen hat aber der gestörte intrazelluläre Transport zum Gallepol des Hepatozyten, da nunmehr keine Kupferausscheidung mehr erfolgt. Dementsprechend kumuliert das Metall in den Leberzellen bis zu toxischen Mengen, was deren Zelltod bedingt (Cirrhose).

Die Krankheit wird autosomal rezessiv vererbt, die Häufigkeit des rezessiven Gens in der Gesamtbevölkerung beträgt 1 : 90. Das Manifestationsalter liegt zwischen dem 6. und 40. Lebensjahr. Der Ausfall des Coeruloplasmins bei Morbus Wilson-Patienten zieht eine vermehrte Ablagerung von Kupfer in verschiedenen Geweben nach sich, obwohl die Ausscheidung des Metalls über die Niere erhöht ist. Jedoch kommt es wegen einer gleichzeitig vermehrten Kupferresorption aus dem Darm zu einer positiven Kupferbilanz, da die Ausscheidung über die Galle nicht Schritt hält. Betroffene Organe sind in erster Linie die Leber, (Stadien Fettleber, chronische Hepatitis und Cirrhose) sowie das Nervensystem. Die neurologischen Symptome werden häufig erst nach dem zehnten Lebensjahr manifest und äußern sich in einer Weise, die an den Morbus Parkinson erinnern: Rigor (starre Muskulatur), Hypokinese (Bewegungsarmut), Hypo- bzw. Amimie (ausdrucksarmes Gesicht ohne erkennbare Mimik), Tremor (Zittern), übermäßiger Speichelfluss und unkoordinierte Bewegungen. Begleitend dazu tritt der Kayser-Fleischer-Cornealring in Erscheinung, eine gold-grüne Verfärbung des Cornearandes an den Augen.

Die für den Morbus Wilson typische Konstellation lautet:
- Kupfer im Serum erniedrigt (< 0,70 µg/dL oder < 10,1 µmol/L)
- Coeruloplasmin erniedrigt (< 150 g/L)
- Kupferausscheidung im Harn erhöht (> 70 µg/24 h)
- Kupferablagerungen in den oben angeführten Geweben

Erhöhte Coeruloplasminkonzentrationen findet man bei akuten und chronisch-aktiven Entzündungen, exokriner Pankreasinsuffizienz, Eisenmangelanämie, Cholestase sowie bei den Karzinomen der Mamma, der Bronchien und der Prostata. Erhöhte Estrogenkonzentrationen bei Substitution, Kontrazeption und Schwangerschaft bedingen ebenfalls eine Erhöhung des Coeruloplasmins im Serum.
Probe
Material
I. Serum: 1 mLStabilität bei –20 °C: 12 Monate
Stabilität bei 2 – 8 °C: 14 Tage
alternativ Material
I. Heparin-Plasma: 1 mLStabilität bei –20 °C: 12 Monate
Stabilität bei 2 – 8 °C: 14 Tage
Lithiumheparin-Plasma
Referenzbereich / Interpretation
Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
0.20 - 0.60
g/L
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
0.20 - 0.60
g/L
Krankheit
HypokineseAmimieKayser-Fleischer-CornealringRigorMenkes-SyndromMorbus WilsonAtaxieLebercirrhose
Informationen
EDV-Kürzel:
COER
Kategorie:
Klinische Chemie, Proteine
Messmethode:
Turbidimetrie
Ansatzzeit:
2/Woche
Bemerkung:
Das in der Nahrung enthaltene Kupfer wird im Dünndarm resorbiert, an Albumin gebunden zur Leber transportiert und größtenteils über die Galle mit dem Stuhl ausgeschieden. Ein geringerer Teil bindet an Apocoeruloplasmin und wird über dieses Transportprotein zu den peripheren, kupferverbrauchenden Geweben transportiert. Coeruloplasmin, welches acht Atome Kupfer pro Molekül transportiert, bindet ungefähr 95 % des Serumkupfers, so dass sich sein Mangel in Störungen des Kupferhaushalts niederschlagen muss.

Als Ursache für den Morbus Wilson wird der nicht ausreichender Einbau des Kupfers in das normal synthetisierte Apocoeruloplasmin angesehen. Das auf Chromosom 13 gelegene Wilson-Gen ATP7B kodiert für ein ATP-abhängiges Kupfertransportprotein, welches den Transport von zytoplasmatischen Kupferionen in den Golgi-Apparat garantiert. Im Golgi-Apparat erfolgt der Einbau des Kupfers in das (Apo)coeruloplasmin, das damit zum Holotranscobalamin wird. Auch die anderen kupferhaltigen Proteine wie Cytochrom c-Oxidase, Superoxid-Dismutase, Xanthinoxidase etc. erhalten im Golgi-Apparat ihr Kupfer.

Unter den bisher beschriebenen 150 Mutationen des WILSON-Gens ATP7B ist diejenige des Histidins 1069 (ATP7B.p. H1069Q) die wichtigste, da sie bei ca. 50 % der mittel- und nordeuropäischen Morbus Wilson-Patienten nachweisbar ist. Das Genprodukt kann bei diesen Patienten nicht mehr synthetisiert werden, so daß der Kupfertransport in das Golgi-Lumen des Hepatozyten unterbleibt. Apocoeruloplasmin kann folglich nicht mehr Kupfer binden und wird abgebaut.

Die verminderte Sekretion von Coeruloplasmin in das Blut erklärt die niedrige Kupferkonzentration bei WILSON-Patienten, da dieses überwiegend im Coerulo-plasmin gebunden vorliegt.Schwerwiegendere Konsequenzen hat aber der gestörte intrazelluläre Transport zum Gallepol des Hepatozyten, da nunmehr keine Kupferausscheidung mehr erfolgt. Dementsprechend kumuliert das Metall in den Leberzellen bis zu toxischen Mengen, was deren Zelltod bedingt (Cirrhose).

Die Krankheit wird autosomal rezessiv vererbt, die Häufigkeit des rezessiven Gens in der Gesamtbevölkerung beträgt 1 : 90. Das Manifestationsalter liegt zwischen dem 6. und 40. Lebensjahr. Der Ausfall des Coeruloplasmins bei Morbus Wilson-Patienten zieht eine vermehrte Ablagerung von Kupfer in verschiedenen Geweben nach sich, obwohl die Ausscheidung des Metalls über die Niere erhöht ist. Jedoch kommt es wegen einer gleichzeitig vermehrten Kupferresorption aus dem Darm zu einer positiven Kupferbilanz, da die Ausscheidung über die Galle nicht Schritt hält. Betroffene Organe sind in erster Linie die Leber, (Stadien Fettleber, chronische Hepatitis und Cirrhose) sowie das Nervensystem. Die neurologischen Symptome werden häufig erst nach dem zehnten Lebensjahr manifest und äußern sich in einer Weise, die an den Morbus Parkinson erinnern: Rigor (starre Muskulatur), Hypokinese (Bewegungsarmut), Hypo- bzw. Amimie (ausdrucksarmes Gesicht ohne erkennbare Mimik), Tremor (Zittern), übermäßiger Speichelfluss und unkoordinierte Bewegungen. Begleitend dazu tritt der Kayser-Fleischer-Cornealring in Erscheinung, eine gold-grüne Verfärbung des Cornearandes an den Augen.

Die für den Morbus Wilson typische Konstellation lautet:
- Kupfer im Serum erniedrigt (< 0,70 µg/dL oder < 10,1 µmol/L)
- Coeruloplasmin erniedrigt (< 150 g/L)
- Kupferausscheidung im Harn erhöht (> 70 µg/24 h)
- Kupferablagerungen in den oben angeführten Geweben

Erhöhte Coeruloplasminkonzentrationen findet man bei akuten und chronisch-aktiven Entzündungen, exokriner Pankreasinsuffizienz, Eisenmangelanämie, Cholestase sowie bei den Karzinomen der Mamma, der Bronchien und der Prostata. Erhöhte Estrogenkonzentrationen bei Substitution, Kontrazeption und Schwangerschaft bedingen ebenfalls eine Erhöhung des Coeruloplasmins im Serum.

Probe
Material:
I. Serum: 1 mLStabilität bei –20 °C: 12 Monate
Stabilität bei 2 – 8 °C: 14 Tage

Alternativmaterial:
I. Heparin-Plasma: 1 mLStabilität bei –20 °C: 12 Monate
Stabilität bei 2 – 8 °C: 14 Tage
Lithiumheparin-Plasma

Referenzbereich/Interpretation

Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
0.20 - 0.60
g/L
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
0.20 - 0.60
g/L

Symptom/Krankheit

HypokineseAmimieKayser-Fleischer-CornealringRigorMenkes-SyndromMorbus WilsonAtaxieLebercirrhose







Einheiten-Umrechner

Faktoren konventionell    SI       0.0625 SI    konventionell       16

konventionell



SI




konventionell
Rechnerwert Einheit
pg/mL10000000
ng/L10000000
ng/dL1000000
µg/L10000
ng/mL10000
µg/dL1000
µg/mL10
mg/L10
mg/dL1
mg/mL0,01
g/dL0,001
SI
Rechnerwert Einheit
fmol/L1000000000
pmol/L1000000
nmol/L1000
µmol/L1
mmol/L0,001