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Jod (Iod)


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Jod (Iod)

Informationen
EDV-KürzelIU
KategorieKlinische Chemie
MessmethodeMassenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma
Ansatzzeit3/Woche
LiteraturquelleAllolio, B. und Schulte, H. M.: Praktische Endokrinologie. Urban & Fischer, 2. Auflage 2010: 136 - 137



Thomas, L.: Labor und Diagnose. 10. Auflage (Download) 2020: 10.11 ff



Nader, Rifai et al.: Tietz textbook of clinical chemistry and molecular diagnostics. Elsevier, 6. Auflage 2018: 702, 703



Biesalski, Hans Konrad et al.: Taschenatlas Ernährung. Thieme, 8. Auflage 2020: 242 - 247



Referenzbereich:

International Council fpr the Control of iodine Deficiency Disorder
BemerkungIod oder Jod, ein Nichtmetall aus der Gruppe der Halogene mit der Ordnungszahl 53, ist in Böden, Pflanzen und im Meerwasser als Iodid vorhanden. Die Konzentration des Iodids im Meerwasser beträgt etwa 50 µg/L. Iodidionen aus dem Meerwasser werden mit Hilfe des Sonnenlichts an den Oberflächen zu Iod oxidiert, sodass täglich etwa 400.000 flüchtiges, elementares Iod in die Atmosphäre freigesetzt wird. Durch Regenfall wird dieses Iod als Iodid in die Böden eingebracht (Kreislauf). Allerdings wurde Iodid durch Überschwemmungen, Schmelzwasser und Erosionen aus vielen Böden ausgewaschen. Arm an Iod sind die Böden in Bergregionen und Gebieten mit Überschwemmungen, besonders sind Süd- und Südostasien.
Etwa 2,2 Milliarden Menschen leben in Gebieten mit Iodarmut und laufen Gefahr an Iodmangel zu erkranken.
Gute Iodidlieferanten sind aufgrund des Vorkommens im Meerwasser Meersalz und Fische, hier insbesondere Schellfisch, Hering, Thunfisch, Kabeljau, Scholle, Krabben. Hartkäse und auch Rot- und Weißwein enthalten ebenfalls Iodid, wenngleich in geringerer Menge pro 100 g Nahrungsmittel.
Im Dünndarm wird Iodid zu 90 - 95 % resorbiert, Iodat und organische Iodverbindungen werden erst zu Iodid im Darmlumen konvertiert. Thiocyanat, Perchlorat, Nitrit und Thouracil behindern die Resorption im Darm. Iodid wird zu 99 % intrazellulär vorgefunden, von den 10 - 20 mg Gesamtkörperbestand findet man nur 250 µg extrazellulär.
Iodid wird ganz überwiegend in der Schilddrüse gespeichert, nur geringe Mengen finden sich in der Magenmucosa, den Speicheldrüsen, der (laktierenden) Mamma, in den Augen und den Arterienwänden. Iod ist Bestandteil der Schilddrüsenhormone Thyroxin und Triiodthyronin und ist zudem im Threoglobulin gebunden. Die Halbwertszeit in der Schilddrüse beträgt 138 d.
Iodid wird zu über 90 % mit dem Urin ausgeschieden. Daher eignet sich die Bestimmung der Iodidkonzentration eines Individuums im 24 h-Urin sehr gut als Indikator für die aktuelle Iodidaufnahme. Bei Populationsstudien kann die Bestimmung auch aus Spontanurin erfolgen, wobei die Konzentration dann in µg/L oder µg/g Creatinin angegeben wird. Der Bezug auf Creatinin kann in Entwicklungsländern mit Iodmangel kritisch werden, da hier häufig auch ein Nahrungsmangel besteht und die Creatininkonzentration im Urin ebenfalls niedrig ausfällt.
Die tägliche Iodaufnahme kann unter der Annahme von 92 % Bioverfügbarkeit nach folgender Formel geschätzt werden:Iodaufnahme/Tag (µg) = c(Iodid) im Urin x 0,0235 x Körpermasse in kg (c steht für Konzentration)
Eine Konzentration von 100 µg/L entspricht grob einer täglichen Aufnahme von 150 µg Iodid.
Die Iodintoxikation kann folgende Symptome nach sich ziehen:- Kreislaufschock (akute Wirkung)- Nierenversagen- Erbrechen mit blauem Erbrochenen (Stärke)- Hypothyreoidismus (akut)- Metallgeschmack (chronisch)- Salivation ↑ (chronisch)- gastrointestinale Beschwerden- Lungenödem (chronisch)
Probe
Material
I. Urin: 2 mL
alternativ Material
I. Urin, 24 h gesammelt: 10 mL
Bei Populationsstudien können auch Bestimmungen aus dem Spontanurin erfolgen. Für Individualbestimmungen haben diese aber keinen diagnostischen Wert!
Referenzbereich / Interpretation
Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
100 - 199
µg/L
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
100 - 199
µg/L
Krankheit
SchwangerschaftStrumaIntoxikation
Informationen
EDV-Kürzel:
IU
Kategorie:
Klinische Chemie
Messmethode:
Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma
Ansatzzeit:
3/Woche
Bemerkung:
Iod oder Jod, ein Nichtmetall aus der Gruppe der Halogene mit der Ordnungszahl 53, ist in Böden, Pflanzen und im Meerwasser als Iodid vorhanden. Die Konzentration des Iodids im Meerwasser beträgt etwa 50 µg/L. Iodidionen aus dem Meerwasser werden mit Hilfe des Sonnenlichts an den Oberflächen zu Iod oxidiert, sodass täglich etwa 400.000 flüchtiges, elementares Iod in die Atmosphäre freigesetzt wird. Durch Regenfall wird dieses Iod als Iodid in die Böden eingebracht (Kreislauf). Allerdings wurde Iodid durch Überschwemmungen, Schmelzwasser und Erosionen aus vielen Böden ausgewaschen. Arm an Iod sind die Böden in Bergregionen und Gebieten mit Überschwemmungen, besonders sind Süd- und Südostasien.
Etwa 2,2 Milliarden Menschen leben in Gebieten mit Iodarmut und laufen Gefahr an Iodmangel zu erkranken.
Gute Iodidlieferanten sind aufgrund des Vorkommens im Meerwasser Meersalz und Fische, hier insbesondere Schellfisch, Hering, Thunfisch, Kabeljau, Scholle, Krabben. Hartkäse und auch Rot- und Weißwein enthalten ebenfalls Iodid, wenngleich in geringerer Menge pro 100 g Nahrungsmittel.
Im Dünndarm wird Iodid zu 90 - 95 % resorbiert, Iodat und organische Iodverbindungen werden erst zu Iodid im Darmlumen konvertiert. Thiocyanat, Perchlorat, Nitrit und Thouracil behindern die Resorption im Darm. Iodid wird zu 99 % intrazellulär vorgefunden, von den 10 - 20 mg Gesamtkörperbestand findet man nur 250 µg extrazellulär.
Iodid wird ganz überwiegend in der Schilddrüse gespeichert, nur geringe Mengen finden sich in der Magenmucosa, den Speicheldrüsen, der (laktierenden) Mamma, in den Augen und den Arterienwänden. Iod ist Bestandteil der Schilddrüsenhormone Thyroxin und Triiodthyronin und ist zudem im Threoglobulin gebunden. Die Halbwertszeit in der Schilddrüse beträgt 138 d.
Iodid wird zu über 90 % mit dem Urin ausgeschieden. Daher eignet sich die Bestimmung der Iodidkonzentration eines Individuums im 24 h-Urin sehr gut als Indikator für die aktuelle Iodidaufnahme. Bei Populationsstudien kann die Bestimmung auch aus Spontanurin erfolgen, wobei die Konzentration dann in µg/L oder µg/g Creatinin angegeben wird. Der Bezug auf Creatinin kann in Entwicklungsländern mit Iodmangel kritisch werden, da hier häufig auch ein Nahrungsmangel besteht und die Creatininkonzentration im Urin ebenfalls niedrig ausfällt.
Die tägliche Iodaufnahme kann unter der Annahme von 92 % Bioverfügbarkeit nach folgender Formel geschätzt werden:Iodaufnahme/Tag (µg) = c(Iodid) im Urin x 0,0235 x Körpermasse in kg (c steht für Konzentration)
Eine Konzentration von 100 µg/L entspricht grob einer täglichen Aufnahme von 150 µg Iodid.
Die Iodintoxikation kann folgende Symptome nach sich ziehen:- Kreislaufschock (akute Wirkung)- Nierenversagen- Erbrechen mit blauem Erbrochenen (Stärke)- Hypothyreoidismus (akut)- Metallgeschmack (chronisch)- Salivation ↑ (chronisch)- gastrointestinale Beschwerden- Lungenödem (chronisch)
Literaturquelle:
Allolio, B. und Schulte, H. M.: Praktische Endokrinologie. Urban & Fischer, 2. Auflage 2010: 136 - 137



Thomas, L.: Labor und Diagnose. 10. Auflage (Download) 2020: 10.11 ff



Nader, Rifai et al.: Tietz textbook of clinical chemistry and molecular diagnostics. Elsevier, 6. Auflage 2018: 702, 703



Biesalski, Hans Konrad et al.: Taschenatlas Ernährung. Thieme, 8. Auflage 2020: 242 - 247



Referenzbereich:

International Council fpr the Control of iodine Deficiency Disorder


Probe
Material:
I. Urin: 2 mL

Alternativmaterial:
I. Urin, 24 h gesammelt: 10 mL
Bei Populationsstudien können auch Bestimmungen aus dem Spontanurin erfolgen. Für Individualbestimmungen haben diese aber keinen diagnostischen Wert!

Referenzbereich/Interpretation

Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
100 - 199
µg/L
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
100 - 199
µg/L

Symptom/Krankheit

SchwangerschaftStrumaIntoxikation







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Rechnerwert Einheit
-1
SI
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