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Estradiol (E2, Östradiol)


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Estradiol (E2, Östradiol)

Informationen
EDV-KürzelE2
KategorieEndokrinologie, Ovarien/Hoden
MessmethodeChemilumineszenzimmunoassay
Ansatzzeittäglich
Literaturquelle1. Grube, C. J. et al.: Production und actions of estrogens. N Eng J Med 2002; 346 (5): 340 - 352

2. Keck, C. et al.: Endokrinologie Reproduktionsmedizin Andrologie. Thieme-Verlag, 2. Auflage 2002: 189 - 195

3. Leidenberger, F.: Klinische Endokrinologie für Frauenärzte. Springer-Verlag, 2. Auflage 1997: 130

4. Thomas, L.: Labor und Diagnose. TH-Books-Verlag, 6. Auflage 2005: 1487
BemerkungEstrogene sind Steroidhormone, die letztlich aus Cholesterol synthetisiert werden und über 18 C-Atome verfügen (C 18-Steroide). Die Gruppe der Estrogen umfasst Estradiol, Estron und Estriol. Synonym werden auch die Namen Östradiol, Östron und Östriol verwendet. Vorläufer des Estradiols und des Estrons sind die Androgene Testosteron und Androstendion. Bei der Synthese der Estrogene aus Androgenen wird der Ring A im Molekül durch das Enzym Aromatase "aromatisiert".
Die Granulosazellen des Follikels im Ovar sind die Hauptbildungsorte der Estrogene, namentlich des Estradiols. Daneben finden wir sie aber auch in der Nebennierenrinde und im Hoden. Während der Schwangerschaft produziert auch die Plazenta Estrogene, insbesonder Estriol aus 16-Alpha-Hydroxyepiandrostendion. Das Enzym Aromatase wird in Muskel-, Fett-, Nervengewebe und in den Leydig-Zwischenzellen des Hodens vorgefunden.
In den Geweben des heranreifenden Sekundär- und Tertiärfollikels entstehen Androgene und Estrogene, wobei erstere die Vorstufen der letzteren darstellen. Hierbei besteht eine Art „Arbeitsteilung“ zwischen den Theca interna-Zellen und denen der Granulosa. Unter dem Einfluss von Lutropin (LH) werden Androstendion und Testosteron im Stroma ovarii und in der Theca interna aus Cholesterol aufgebaut. Beide Gewebe verfügen praktisch über keine Aromataseaktivität, folglich sind sie nicht in der Lage, Estrogene in nennenswertem Umfang zu produzieren. Die Aromatase ist jedoch in großen Mengen in den unter Follitropineinfluss stehenden Granulosazellen, in die die Androgene durch die Follikelbasalmembrandiffundieren, vorhanden. Die Granulosazelle vermag das aus der Nachbarschaft der Thekazellschicht stammende Androgenangebot zu nutzen, um ihrerseits daraus Estrogene zu synthetisieren. Voraussetzung dafür ist jedoch ein ausreichender Follitropineinfluss, weil die Aromataseaktivität allein durch dieses Hypophysenhormon in den Granulosazellen induziert wird. Die dazu notwendigen FSH-Rezeptoren werden unter Estradiolwirkung ausgebildet, d. h. eine ausreichende Estradiolkonzentration ist Grundlage für die FSH-gesteuerte Estrogensynthese im Follikel. Sind die Follitropinkonzentrationen zu niedrig oder reicht der Besatz an Follitropinrezeptoren in der Granulosa nicht aus, geht die Balance zwischen den aus der Theca interna stammenden Androgenen und der Kapazität, diese zu aromatisieren, verloren. Die Waage neigt sich zugunsten der Androgene, sie überwiegen im Follikel. In diesem androgenen „Mikroklima“ vermag der Follikel nicht zu reifen, so dass er degeneriert und zur Atresie neigt.
Im Plasma bindet Estradiol reversibel an Sexualhormon bindendes Globulin (SHBG) und in geringerem Umfang an Albumin. Zwei bis drei Prozent des Hormons liegen frei im Plasma vor. Estrogene werden mittels Gucuronidierung und Sulfatierung verstoffwechselt und mit Galle und Harn ausgschieden. Es existiert ein enterohepatische Kreislauf
Die Beurteilung von Estradiolkonzentrationen muss zyklusabhängig erfolgen.
Erhöhte Estradiolkonzentrationen findet man bei:- hormonelle Stimulation, insbesondere bei Behandlung mit Clomiphen oder Gonadotropinen (FSH, HMG). Pro Follikel mit einem Durchmesser > 15 mm kalkuliert man 250 ng/L bzw. 918 pmol/L Estradiol im Serum/Plasma. Die Estradiolkonzentration erreicht unter FSH-Therapie Werte von 1.400 - 1.800 ng/L bzw. 5138 - 6606 pmol/L, bei einer hMG-Therapie werden Konzentrationen von 2.000 - 2.500 ng/L bzw. 7.340 pmol/L - 9175 pmol/L erzielt- Überstimulation, am 5. Zyklustag Werte > 2.500 ng/L bzw. 9.175 pmol/L, am 9. Zyklustag > 3.500 ng/L bzw. 12.845 pmol/L, ab 4.000 ng/L bzw. 14.680 pmol/L wird ein Abbruch der Behandlung empfohlen- Follikelpersistenz mit Konzentrationen > 300 ng/L bzw. 1.101 pmol/L- Steroid synthetisierende Ovarialtumore: Granulosazelltumore, Sertoli-Zell-Tumore, Leydig-Zell-Tumore, Gynandroblastome (selten). Je nach zu Zusammensetzung variiert die Steroidproduktion von reiner Estrogensynthese zu reiner Androgensynthese und gemischten Formen. Der Granulosazell-Tumor macht 1 - 2 % aller Ovarialtumoren aus, in 25 % der Fälle kommt es zur Bildung von Estradiol.
Erniedrigte Estradiolkonzentrationen findet man bei:- Postmenopause, die konzentrationen liegen unter 20 ng/L bzw. 73,4 pmol/L. Dies trifft nicht für hormonhaltige Spiralen zu (Mirena), bei der weder der Zyklus noch der Hormonhaushalt beeinflußt werden- Einnahme von hormonellen Kontrazeptiva- Amenorrhoe- anovulatorische Zyklen (subnormale Werte), Corpus luteum-Insuffizienz- Ovarialinsuffizienz
Bei Männern kann die Estradiolkonzentration erhöht sein bei:- Leberzirrhose- Gynäkomastie- Adipositas
Probe
Material
I. Serum: 0,5 mLStabilität bei –20 °C: 6 Monate
Stabilität bei 2 – 8 °C: 2 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 24 Stunden
Mehrfaches Einfrieren und Auftauen vermeiden.
alternativ Material
I. Heparin-Plasma: 0,5 mLStabilität bei –20 °C: 6 Monate
Stabilität bei 2 – 8 °C: 2 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 24 Std.
Lithiumheparin-Plasma. Mehrfaches Einfrieren und Auftauen vermeiden.
II. EDTA-Plasma: 0,5 mLStabilität bei –20 °C: 6 Monate
Stabilität bei 2 – 8 °C: 2 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 24 Std.
Mehrfaches Einfrieren und Auftauen vermeiden.
Referenzbereich / Interpretation
Schwanger
abbisReferenzwerteEinheit
0 ...
1. Trimester: 563 - 11902
2. Trimester: 5729 - 78098
3. Trimester: 31287 - >110100
pmol/L
Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 10 Jahre
< 73.4
pmol/L
10 Jahre ...
41.4 - 159
pmol/L
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 10 Jahre
22.0 - 99.1
pmol/L
10 Jahre ...
Follikelphase 114 - 332
Ovulationsphase 222 - 1959
Lutealphase 222 - 854

Postmenopause < 505
pmol/L
Krankheit
Granulosazell-Tumor, bösartigerKlimakterium, NachweisEstrogenstatus, PostmenopauseHypogonadismusHypergonadismusInfertilitätGynäkomastieZyklus, anovulatorischerOligomenorrhoeAndrogenisierungZyklusstörungenKlinefelter-Syndrom (47 XXY)Libidoverlust, MannAmenorrhoe, nicht näher bezeichnetLebercirrhoseTherapiekontrolle
Informationen
EDV-Kürzel:
E2
Kategorie:
Endokrinologie, Ovarien/Hoden
Messmethode:
Chemilumineszenzimmunoassay
Ansatzzeit:
täglich
Bemerkung:
Estrogene sind Steroidhormone, die letztlich aus Cholesterol synthetisiert werden und über 18 C-Atome verfügen (C 18-Steroide). Die Gruppe der Estrogen umfasst Estradiol, Estron und Estriol. Synonym werden auch die Namen Östradiol, Östron und Östriol verwendet. Vorläufer des Estradiols und des Estrons sind die Androgene Testosteron und Androstendion. Bei der Synthese der Estrogene aus Androgenen wird der Ring A im Molekül durch das Enzym Aromatase "aromatisiert".
Die Granulosazellen des Follikels im Ovar sind die Hauptbildungsorte der Estrogene, namentlich des Estradiols. Daneben finden wir sie aber auch in der Nebennierenrinde und im Hoden. Während der Schwangerschaft produziert auch die Plazenta Estrogene, insbesonder Estriol aus 16-Alpha-Hydroxyepiandrostendion. Das Enzym Aromatase wird in Muskel-, Fett-, Nervengewebe und in den Leydig-Zwischenzellen des Hodens vorgefunden.
In den Geweben des heranreifenden Sekundär- und Tertiärfollikels entstehen Androgene und Estrogene, wobei erstere die Vorstufen der letzteren darstellen. Hierbei besteht eine Art „Arbeitsteilung“ zwischen den Theca interna-Zellen und denen der Granulosa. Unter dem Einfluss von Lutropin (LH) werden Androstendion und Testosteron im Stroma ovarii und in der Theca interna aus Cholesterol aufgebaut. Beide Gewebe verfügen praktisch über keine Aromataseaktivität, folglich sind sie nicht in der Lage, Estrogene in nennenswertem Umfang zu produzieren. Die Aromatase ist jedoch in großen Mengen in den unter Follitropineinfluss stehenden Granulosazellen, in die die Androgene durch die Follikelbasalmembrandiffundieren, vorhanden. Die Granulosazelle vermag das aus der Nachbarschaft der Thekazellschicht stammende Androgenangebot zu nutzen, um ihrerseits daraus Estrogene zu synthetisieren. Voraussetzung dafür ist jedoch ein ausreichender Follitropineinfluss, weil die Aromataseaktivität allein durch dieses Hypophysenhormon in den Granulosazellen induziert wird. Die dazu notwendigen FSH-Rezeptoren werden unter Estradiolwirkung ausgebildet, d. h. eine ausreichende Estradiolkonzentration ist Grundlage für die FSH-gesteuerte Estrogensynthese im Follikel. Sind die Follitropinkonzentrationen zu niedrig oder reicht der Besatz an Follitropinrezeptoren in der Granulosa nicht aus, geht die Balance zwischen den aus der Theca interna stammenden Androgenen und der Kapazität, diese zu aromatisieren, verloren. Die Waage neigt sich zugunsten der Androgene, sie überwiegen im Follikel. In diesem androgenen „Mikroklima“ vermag der Follikel nicht zu reifen, so dass er degeneriert und zur Atresie neigt.
Im Plasma bindet Estradiol reversibel an Sexualhormon bindendes Globulin (SHBG) und in geringerem Umfang an Albumin. Zwei bis drei Prozent des Hormons liegen frei im Plasma vor. Estrogene werden mittels Gucuronidierung und Sulfatierung verstoffwechselt und mit Galle und Harn ausgschieden. Es existiert ein enterohepatische Kreislauf
Die Beurteilung von Estradiolkonzentrationen muss zyklusabhängig erfolgen.
Erhöhte Estradiolkonzentrationen findet man bei:- hormonelle Stimulation, insbesondere bei Behandlung mit Clomiphen oder Gonadotropinen (FSH, HMG). Pro Follikel mit einem Durchmesser > 15 mm kalkuliert man 250 ng/L bzw. 918 pmol/L Estradiol im Serum/Plasma. Die Estradiolkonzentration erreicht unter FSH-Therapie Werte von 1.400 - 1.800 ng/L bzw. 5138 - 6606 pmol/L, bei einer hMG-Therapie werden Konzentrationen von 2.000 - 2.500 ng/L bzw. 7.340 pmol/L - 9175 pmol/L erzielt- Überstimulation, am 5. Zyklustag Werte > 2.500 ng/L bzw. 9.175 pmol/L, am 9. Zyklustag > 3.500 ng/L bzw. 12.845 pmol/L, ab 4.000 ng/L bzw. 14.680 pmol/L wird ein Abbruch der Behandlung empfohlen- Follikelpersistenz mit Konzentrationen > 300 ng/L bzw. 1.101 pmol/L- Steroid synthetisierende Ovarialtumore: Granulosazelltumore, Sertoli-Zell-Tumore, Leydig-Zell-Tumore, Gynandroblastome (selten). Je nach zu Zusammensetzung variiert die Steroidproduktion von reiner Estrogensynthese zu reiner Androgensynthese und gemischten Formen. Der Granulosazell-Tumor macht 1 - 2 % aller Ovarialtumoren aus, in 25 % der Fälle kommt es zur Bildung von Estradiol.
Erniedrigte Estradiolkonzentrationen findet man bei:- Postmenopause, die konzentrationen liegen unter 20 ng/L bzw. 73,4 pmol/L. Dies trifft nicht für hormonhaltige Spiralen zu (Mirena), bei der weder der Zyklus noch der Hormonhaushalt beeinflußt werden- Einnahme von hormonellen Kontrazeptiva- Amenorrhoe- anovulatorische Zyklen (subnormale Werte), Corpus luteum-Insuffizienz- Ovarialinsuffizienz
Bei Männern kann die Estradiolkonzentration erhöht sein bei:- Leberzirrhose- Gynäkomastie- Adipositas
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Literaturquelle:
1. Grube, C. J. et al.: Production und actions of estrogens. N Eng J Med 2002; 346 (5): 340 - 352

2. Keck, C. et al.: Endokrinologie Reproduktionsmedizin Andrologie. Thieme-Verlag, 2. Auflage 2002: 189 - 195

3. Leidenberger, F.: Klinische Endokrinologie für Frauenärzte. Springer-Verlag, 2. Auflage 1997: 130

4. Thomas, L.: Labor und Diagnose. TH-Books-Verlag, 6. Auflage 2005: 1487


Probe
Material:
I. Serum: 0,5 mLStabilität bei –20 °C: 6 Monate
Stabilität bei 2 – 8 °C: 2 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 24 Stunden
Mehrfaches Einfrieren und Auftauen vermeiden.

Alternativmaterial:
I. Heparin-Plasma: 0,5 mLStabilität bei –20 °C: 6 Monate
Stabilität bei 2 – 8 °C: 2 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 24 Std.
Lithiumheparin-Plasma. Mehrfaches Einfrieren und Auftauen vermeiden.
II. EDTA-Plasma: 0,5 mLStabilität bei –20 °C: 6 Monate
Stabilität bei 2 – 8 °C: 2 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 24 Std.
Mehrfaches Einfrieren und Auftauen vermeiden.

Referenzbereich/Interpretation

Schwanger
abbisReferenzwerteEinheit
0 ...
1. Trimester: 563 - 11902
2. Trimester: 5729 - 78098
3. Trimester: 31287 - >110100
pmol/L
Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 10 Jahre
< 73.4
pmol/L
10 Jahre ...
41.4 - 159
pmol/L
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 10 Jahre
22.0 - 99.1
pmol/L
10 Jahre ...
Follikelphase 114 - 332
Ovulationsphase 222 - 1959
Lutealphase 222 - 854

Postmenopause < 505
pmol/L

Symptom/Krankheit

Granulosazell-Tumor, bösartigerKlimakterium, NachweisEstrogenstatus, PostmenopauseHypogonadismusHypergonadismusInfertilitätGynäkomastieZyklus, anovulatorischerOligomenorrhoeAndrogenisierungZyklusstörungenKlinefelter-Syndrom (47 XXY)Libidoverlust, MannAmenorrhoe, nicht näher bezeichnetLebercirrhoseTherapiekontrolle







Einheiten-Umrechner

Faktoren konventionell    SI       3.67000007629395 SI    konventionell       0.272480010986328

konventionell



SI




konventionell
Rechnerwert Einheit
pg/mL1
ng/L1
ng/dL0,1
µg/L0,001
ng/mL0,001
µg/dL0,0001
µg/mL1E-06
mg/L1E-06
mg/dL1E-07
mg/mL1E-09
g/dL1E-10
SI
Rechnerwert Einheit
fmol/L1000
pmol/L1
nmol/L0,001
µmol/L1E-06
mmol/L1E-09