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Prostata-spezifisches Antigen (PSA)


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Prostata-spezifisches Antigen (PSA)

Informationen
EDV-KürzelPSA
KategorieOnkologie, Tumormarker
MessmethodeChemilumineszenzimmunoassay
Ansatzzeittäglich
Literaturquelle1. Thomas, L.: Labor und Diagnose. TH Books-Verlagsgesellschaft. 6. Auflage 2005: 1342 - 1351
Bemerkung
Bei Werten zwischen 4 und 10 µg/L wird das freie PSA zusätzlich bestimmt.

Das Prostata spezifische Antigen wird von den Epithelzellen der Acini und Gänge der Prostata (Ductuli prostatici) gebildet. Es wird in die Gänge abgegeben und findet sich dementsprechend in hoher Konzentration (> 1 g/L) im Ejakulat. Es handelt sich um ein einkettiges Glykoprotein mit einer relativen Molekülmasse von ca. 36.000 mit einer Halbwertszeit von 2 - 3 Tagen. PSA ist eine Serinproteinase, deren Funktion darin besteht, gelformende Proteine der Samenblasenflüssigkeit zu spalten und damit die Verflüssigung des Ejakulats einzuleiten, was wiederum der Spermienmotilität dient.

In Spuren kommt PSA auch in männlichen und weiblichen periurethralen und perianalen Drüsen vor. Es kann ferner im Endometrium, in der Mamma und in verschiedenen Tumorgeweben beiderlei Geschlechts gefunden werden.

PSA ist zwar weitgehend organspezifisch, nicht aber tumorspezifisch. Allerdings synthetisieren Prostatakarzinomzellen eine 10 fach höhere Menge PSAals normale Prostatazellen.

Zur Vermeidung unspezifischer PSA-Erhöhungen sind folgende Intervalle vor einer Blutentnahme zu beachten:
- 6 Wochen zu einer Biopsie oder Resektion der Prostata
- 1 Woche zu einer digital-rektalen Untersuchung, transrektalem Ultraschall, Prostata-Massage, Blasenspiegelung
- 1 Woche zu intensivem Fahrradfahren
- 48 Stunden zu einer Ejakulation

Je nach verursachter Erhöhung normalisiert sich die PSA-Konzentration mit einer Halbwertszeit von 2 - 3 Tagen innerhalb von 3 - 6 Wochen.

Die PSA-Bestimmung löst die alleinige digitale Untersuchung der Prostata ab. Der PSA-Wert diagnostiziert nicht das Prostatakarzinom, sondern stellt die Indikation zur Biopsie. Eine PSA-Bestimmung ist nur sinnvoll,
wenn sich daraus Konsequenzen ergeben (Stanzbiopsie).

Das Eintrittsalter in die jährliche Früherkennung liegt bei 40 Jahren und einer mutmaßlichen Lebenserwartung von mehr als 10 Jahren. Eine letzte Früherkennung erfolgt mit 75 Jahren, bei steigender Lebenserwartung auch später. Die digital-rektale Palpation allein ist keine Früherkennungsuntersuchung, sie wird durch die Bestimmung des PSA-Wertes ergänzt. Vor der ersten PSA-Bestimmung ist die Aufklärung über nachfolgend notwendig werdende Maßnahmen wie Biopsie der Prostata, die Behandlung und deren Risiken notwendig. Ein erhöhter PSA-Wert muss vor einer weiteren Diagnostik kontrolliert werden. Fehlerquellen in der Präanalytik (siehe oben) und Analytik sind zu beachten und auszuschließen. Der Schwellenwert von 4,0 µg/L wird zur Zeit als Indikation zu einer weiteren Abklärung mit einer Biopsie unter sonographischer Kontrolle und Antibiotikaschutz gesehen. Stanzbiopsien werden in den bekannt häufigsten Tumorregionen, vorwiegend also lateral entnommen. Die Anzahl der Biopsien ist abhängig von dem durch transrektale Sonographie ermittelten Volumen der Prostata, beträgt aber mindestens 6 Biopsien.

Die Wahrscheinlichkeit, ein Prostatakarzinom zu entdecken, liegt bei PSA-Werten < 4 µg/L bei 10 %, zwischen 4 und 10 µg/L bei 25 % und bei einer Serumkonzentration > 10 µg/L bei bis zu 50 % der untersuchten Männer. Ein organbegrenztes Tumorstadium wird bei Werten < 4 µg/L in ca. 90 % der Fälle gefunden, bei einer Serumkonzentration zwischen 4 - 10 µg/L in 70 % der Fälle und in 50 % der Fälle mit einer Konzentration > 10 µg/L.

Nach radikaler Prostatektomie kennzeichnet eine in mindestens zwei Messungen bestätigte PSA-Konzentration von > 0,2 µg/L ein biochemisches Rezidiv, für die alleinige Strahlentherapie gilt dies bei ebenfalls zwei Kontrollmessungen für einen Anstieg > 2,0 µg/L über dem postinterventionellem PSA-Nadir.

Folgende Krankheiten jenseits des Prostatakarzinoms können Ursache einer erhöhten PSA-Konzentration im Blut sein:
- Prostatahyperplasie
- Prostatitis
- Prostatainfarkt
- Mammakarzinom bei Frauen
Probe
Material
I. Serum: 1 mLStabilität bei –20 °C: 24 Wochen
Stabilität bei 2 – 8 °C: 5 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 1 Tag
Soll auch freies PSA ermittelt werden, so muss die Probe spätestens 3 Stunden nach der Blutentnahme zentrifugiert werden.
alternativ Material
I. Heparin-Plasma: 1 mLStabilität bei –20 °C: 24 Wochen
Stabilität bei 2 – 8 °C: 5 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 1 Tag
Lithiumheparinplasma
II. EDTA-Plasma: 1 mLStabilität bei –20 °C: 24 Wochen
Stabilität bei 2 – 8 °C: 5 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 1 Tag
Referenzbereich / Interpretation
Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 40 Jahre
< 1.4
μg/L
40 Jahre49 Jahre
< 2.0
μg/L
49 Jahre59 Jahre
< 3.1
μg/L
59 Jahre69 Jahre
< 4.1
μg/L
69 Jahre ...
< 4.4
μg/L
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 40 Jahre
< 1.4
μg/L
40 Jahre49 Jahre
< 2.0
μg/L
49 Jahre59 Jahre
< 3.1
μg/L
59 Jahre69 Jahre
< 4.1
μg/L
69 Jahre ...
< 4.4
μg/L
Krankheit
Therapiekontrolle, ProstatakarzinomProstatakarzinomVerlaufskontrolle bei Prostatakarzinom
Informationen
EDV-Kürzel:
PSA
Kategorie:
Onkologie, Tumormarker
Messmethode:
Chemilumineszenzimmunoassay
Ansatzzeit:
täglich
Bemerkung:
Bei Werten zwischen 4 und 10 µg/L wird das freie PSA zusätzlich bestimmt.

Das Prostata spezifische Antigen wird von den Epithelzellen der Acini und Gänge der Prostata (Ductuli prostatici) gebildet. Es wird in die Gänge abgegeben und findet sich dementsprechend in hoher Konzentration (> 1 g/L) im Ejakulat. Es handelt sich um ein einkettiges Glykoprotein mit einer relativen Molekülmasse von ca. 36.000 mit einer Halbwertszeit von 2 - 3 Tagen. PSA ist eine Serinproteinase, deren Funktion darin besteht, gelformende Proteine der Samenblasenflüssigkeit zu spalten und damit die Verflüssigung des Ejakulats einzuleiten, was wiederum der Spermienmotilität dient.

In Spuren kommt PSA auch in männlichen und weiblichen periurethralen und perianalen Drüsen vor. Es kann ferner im Endometrium, in der Mamma und in verschiedenen Tumorgeweben beiderlei Geschlechts gefunden werden.

PSA ist zwar weitgehend organspezifisch, nicht aber tumorspezifisch. Allerdings synthetisieren Prostatakarzinomzellen eine 10 fach höhere Menge PSAals normale Prostatazellen.

Zur Vermeidung unspezifischer PSA-Erhöhungen sind folgende Intervalle vor einer Blutentnahme zu beachten:
- 6 Wochen zu einer Biopsie oder Resektion der Prostata
- 1 Woche zu einer digital-rektalen Untersuchung, transrektalem Ultraschall, Prostata-Massage, Blasenspiegelung
- 1 Woche zu intensivem Fahrradfahren
- 48 Stunden zu einer Ejakulation

Je nach verursachter Erhöhung normalisiert sich die PSA-Konzentration mit einer Halbwertszeit von 2 - 3 Tagen innerhalb von 3 - 6 Wochen.

Die PSA-Bestimmung löst die alleinige digitale Untersuchung der Prostata ab. Der PSA-Wert diagnostiziert nicht das Prostatakarzinom, sondern stellt die Indikation zur Biopsie. Eine PSA-Bestimmung ist nur sinnvoll,
wenn sich daraus Konsequenzen ergeben (Stanzbiopsie).

Das Eintrittsalter in die jährliche Früherkennung liegt bei 40 Jahren und einer mutmaßlichen Lebenserwartung von mehr als 10 Jahren. Eine letzte Früherkennung erfolgt mit 75 Jahren, bei steigender Lebenserwartung auch später. Die digital-rektale Palpation allein ist keine Früherkennungsuntersuchung, sie wird durch die Bestimmung des PSA-Wertes ergänzt. Vor der ersten PSA-Bestimmung ist die Aufklärung über nachfolgend notwendig werdende Maßnahmen wie Biopsie der Prostata, die Behandlung und deren Risiken notwendig. Ein erhöhter PSA-Wert muss vor einer weiteren Diagnostik kontrolliert werden. Fehlerquellen in der Präanalytik (siehe oben) und Analytik sind zu beachten und auszuschließen. Der Schwellenwert von 4,0 µg/L wird zur Zeit als Indikation zu einer weiteren Abklärung mit einer Biopsie unter sonographischer Kontrolle und Antibiotikaschutz gesehen. Stanzbiopsien werden in den bekannt häufigsten Tumorregionen, vorwiegend also lateral entnommen. Die Anzahl der Biopsien ist abhängig von dem durch transrektale Sonographie ermittelten Volumen der Prostata, beträgt aber mindestens 6 Biopsien.

Die Wahrscheinlichkeit, ein Prostatakarzinom zu entdecken, liegt bei PSA-Werten < 4 µg/L bei 10 %, zwischen 4 und 10 µg/L bei 25 % und bei einer Serumkonzentration > 10 µg/L bei bis zu 50 % der untersuchten Männer. Ein organbegrenztes Tumorstadium wird bei Werten < 4 µg/L in ca. 90 % der Fälle gefunden, bei einer Serumkonzentration zwischen 4 - 10 µg/L in 70 % der Fälle und in 50 % der Fälle mit einer Konzentration > 10 µg/L.

Nach radikaler Prostatektomie kennzeichnet eine in mindestens zwei Messungen bestätigte PSA-Konzentration von > 0,2 µg/L ein biochemisches Rezidiv, für die alleinige Strahlentherapie gilt dies bei ebenfalls zwei Kontrollmessungen für einen Anstieg > 2,0 µg/L über dem postinterventionellem PSA-Nadir.

Folgende Krankheiten jenseits des Prostatakarzinoms können Ursache einer erhöhten PSA-Konzentration im Blut sein:
- Prostatahyperplasie
- Prostatitis
- Prostatainfarkt
- Mammakarzinom bei Frauen

Literaturquelle:
1. Thomas, L.: Labor und Diagnose. TH Books-Verlagsgesellschaft. 6. Auflage 2005: 1342 - 1351

Probe
Material:
I. Serum: 1 mLStabilität bei –20 °C: 24 Wochen
Stabilität bei 2 – 8 °C: 5 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 1 Tag
Soll auch freies PSA ermittelt werden, so muss die Probe spätestens 3 Stunden nach der Blutentnahme zentrifugiert werden.

Alternativmaterial:
I. Heparin-Plasma: 1 mLStabilität bei –20 °C: 24 Wochen
Stabilität bei 2 – 8 °C: 5 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 1 Tag
Lithiumheparinplasma
II. EDTA-Plasma: 1 mLStabilität bei –20 °C: 24 Wochen
Stabilität bei 2 – 8 °C: 5 Tage
Stabilität bei 20 – 25 °C: 1 Tag

Referenzbereich/Interpretation

Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 40 Jahre
< 1.4
μg/L
40 Jahre49 Jahre
< 2.0
μg/L
49 Jahre59 Jahre
< 3.1
μg/L
59 Jahre69 Jahre
< 4.1
μg/L
69 Jahre ...
< 4.4
μg/L
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 40 Jahre
< 1.4
μg/L
40 Jahre49 Jahre
< 2.0
μg/L
49 Jahre59 Jahre
< 3.1
μg/L
59 Jahre69 Jahre
< 4.1
μg/L
69 Jahre ...
< 4.4
μg/L

Symptom/Krankheit

Therapiekontrolle, ProstatakarzinomProstatakarzinomVerlaufskontrolle bei Prostatakarzinom







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