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Gastrin


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Gastrin

Informationen
EDV-KürzelGAST
KategorieEndokrinologie, Gastrointestinaltrakt
MessmethodeChemilumineszenzimmunoassay
Ansatzzeit2 - 3 / Woche
Literaturquelle
Bemerkung
Deutliche Erhöhung der Werte ab > 500 ng/L
Sehr hohe Nüchternwerte (> 1.000 ng/L) gelten als beweisend für ein Zollinger-Ellison-Syndrom. Bei nicht eindeutigen Befunden ist ein Sekretin-Belastungstest in Erwägung zu ziehen.
Unter Omeprazol werden erhöhte Werte gefunden!

Gastrin ist ein Gewebshormon und gehört in die Gruppe der gastrointestinalen Peptidhormone. Es gibt von Gastrin zwei wichtige strukturelle Varianten. Das große (big) Gastrin besitzt 34 Aminosäuren und wird von den G-Zellen des Magenantrums und des proximalen Duodenums sezerniert. Daneben wird besonders im Antrum das 17 Aminosäuren zählende kleine (little) Gastrin gebildet.

Der funktionell entscheidende Teil beider Gastrintypen ist das C-terminale Tetrapeptid-Trp-Met-Asp-Phe-amid, die übrigen Aminosäuren beeinflussen lediglich Wirkungsstärke und Abbau des Gewebshormons. Im Blutplasma entfallen 50 % der Gastrinaktivität auf das große Gastrin, seine Halbwertszeit beträgt 15 min, die des kleinen Gastrins 2,5 min. Der Abbau der Gastrine erfolgt überwiegend in Dünndarm und Niere. In der Funktionsdiagnostik wird zur Stimulation der Magensäureproduktion das synthetische Pentagastrin benutzt.

Sekretionsauslösend auf die G-Zellen wirken: Kontakt der Antrumschleimhaut mit Speisebrei, dessen pH-Wert oberhalb von 5 liegt, Polypeptide, Röststoffe und Coffein (Kaffee), erhöhte Calciumionenkonzentration im Blut, mechanische Dehnung des Magenantrums sowie Nervenreize über den N. vagus. Die Ausschüttung des Gastrins wird durch stark sauren Magensaft inhibiert; tritt dieser in das Duodenum über, so werden die Hormone Sekretin, Glukagon, GIP (Gastric inhibitory peptide) und VIP (Vasoactive intestinal peptide) freigesetzt, welche ebenfalls die Gastrinsekretion dämpfen.

Hauptwirkung des Gastrins ist die Stimulierung der Protonensekretion durch die Belegzellen der oberen Magenanteile, die das Hormon über den Blutweg erreicht (also nichtparakrin!). Über den dadurch verursachten Abfall des pH-Wertes ergibt sich ein Regelkreis für die Gastrinsekretion. Als weitere Wirkungen des Gastrins seien aufgelistet: Geringe Steigerung der Pepsinsekretion, Motilitätssteigerung in Dünndarm und Gallenblase sowie eine Insulinstimulierung.

Die Gastrinome des ZOLLINGER-ELLISON-Syndroms sind zu etwa 80 % im Pankreas und zu ca. 20 % im Duodenum lokalisiert. Es handelt sich dabei meist um maligne, früh metastasierende Tumoren, die Gastrin und bisweilen auch andere Hormone bilden. Schwerwiegendste Folge des ZOLLINGER-ELLISON-Syndroms sind multiple, rezidivierende und therapieresistente Ulcera des Magens, des Duodenums und mitunter auch des Jejunums. Begleitend können Diarrhoen auftauchen.

Eine Assoziation mit der multiplen endokrinen Neoplasie 1 (MEN 1) ist für 25 % aller Gastrinome nachweisbar.

Der sensitivste Screening-Test zum Nachweis eines Gastrinoms ist die Bestimmung der Gastrin-Konzentration im Nüchternzustand. Als beweisend für die Diagnose gelten Nüchtern-Gastrin-Konzentrationen > 1000 ng/L (475 pmol/L) in Kombination mit einem intragastralen pH < 2,5. Entsprechend erhöhte Gastrinkonzentrationen bei gleichzeitiger Sub- oder Anazidität finden sich dagegen bei Autoimmungastritis (Typ A) oder perniziöser Anämie.

Liegen die Gastrin-Konzentrationen bei gleichzeitiger Hyperazidität zwischen 150 und 1.000 ng/L (71 - 475 pmol/L), sollte nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (2003) die weitere Abklärung mittels Sekretintest und Bestimmung der Magensäureproduktion (bei > 70 % der Patienten > 15 mval/h, nach Vagotomie oder Billroth-Operation > 5 mmol/h) erfolgen.

Sekretintest:

Der Sekretintest spricht für das Vorliegen eine Gastrinoms, wenn nach intravenöser Stimulation mit 2 IE/kg Körpergewicht Sekretin die Differenz der basalen zur stimulierten Gastrinkonzentration > 200 ng/L beträgt. Blutentnahmen sollten 15 Minuten vor Stimulation, zum Zeitpunkt 0 sowie 2, 5, 10, 15, 20 und 30 Minuten nach Stimulation erfolgen. Während des Tests können Übelkeit, Bauchschmerzen, Hitzewallungen und Schwindel auftreten. Der Test darf bei akuter Pankreatitis oder dem akuten Schub einer chronischen Pankreatitis nicht durchgeführt werden. Die Einnahme von Glucocorticoiden, Estrogenen, Gestagenen, Opiaten und Anticholinergika können zu einer abgeschwächten Sekretin-Wirkung führen. Falsch negative Testergebnisse werden bei ca. 10 % der Gastrinom-Patienten beobachtet.

Differentialdiagnostisch müssen bei Nüchtern-Gastrin-Konzentrationen von 150 - 1.000 ng/L (71 - 745 pmol/L) Achlorhydrie, G-Zell-Hyperplasie bei Z. n. Vagotomie oder Billroth-II-Operation, Kurzdarmsyndrom, Niereninsuffizienz oder die Einahme von Protonen-Pumpen-Inhibitoren (PPI) bzw. H2-Rezeptor-Antagonisten in Erwägung gezogen werden. Vor Bestimmung der Gastrin-Konzentration sollten H2-Rezeptor-Antagonisten mindestens 24 Stunden und Protonen-Pumpen-Inhibitoren (PPI) mindestens 5 Tage abgesetzt werden.

Zum Ausschluss eines MEN-1-Snydroms wird die Bestimmung von Calcium und Prolaktin empfohlen.

Nach laborchemischer Bestätigung der Diagnose folgt mittels bildgebenden Verfahren (nicht-invasiv: Ultraschall, Computertomographie, Magnetresonanztomographie, Somostatinrezeptorszintigraphie. Invasiv: endoskopischer Ultraschall, Angiographie) die Lokalisationsdiagnostik des Tumors. Therapie der Wahl ist bei nicht-metastasierenden Gastrinomen die operative Therapie. Bei metastasierender Erkrankung kommen zytoreduktive Therapieansätze, Biotherapie, Chemotherapie, Chemoembolisation der Lebermetastasen und Radiorezeptortherapie zur Anwendung. Protonen-Pumpen-Inhibitoren (PPI) werden frühzeitig zur Senkung der basalen Säuresekretion auf in der Regel < 10 mval/h (gemessen 1 Stunde vor erneuter Medikamenteneinnahme) bzw. < 5 mval/h bei Z. n. Vagotomie oder Billroth-II-Operation eingesetzt.
Probe
Material
I. Serum, gefroren: 1 mL
Blutentnahme am nüchternen Patienten. 

Gerinnen lassen (ca. 30 min), anschließend sofort zentrifugieren, einfrieren und tiefgefroren verschicken. 

Kein Heparin-Plasma! 

Antacida, Anticholinergica, H2-Rezeptorenblocker 24 Stunden, Protonenpumpenblocker 5 - 7 Tage vorher absetzen.
Referenzbereich / Interpretation
Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
13 - 115
ng/L
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
13 - 115
ng/L
Krankheit
GastrinomUlcus ventriculiZollinger-Ellison-SyndromUlcus duodeniGastritis, autoimmune (Typ A)Anämie, perniziöseDiarrhoe
Informationen
Fremdleistung
EDV-Kürzel:
GAST
Kategorie:
Endokrinologie, Gastrointestinaltrakt
Messmethode:
Chemilumineszenzimmunoassay
Ansatzzeit:
2 - 3 / Woche
Bemerkung:
Deutliche Erhöhung der Werte ab > 500 ng/L
Sehr hohe Nüchternwerte (> 1.000 ng/L) gelten als beweisend für ein Zollinger-Ellison-Syndrom. Bei nicht eindeutigen Befunden ist ein Sekretin-Belastungstest in Erwägung zu ziehen.
Unter Omeprazol werden erhöhte Werte gefunden!

Gastrin ist ein Gewebshormon und gehört in die Gruppe der gastrointestinalen Peptidhormone. Es gibt von Gastrin zwei wichtige strukturelle Varianten. Das große (big) Gastrin besitzt 34 Aminosäuren und wird von den G-Zellen des Magenantrums und des proximalen Duodenums sezerniert. Daneben wird besonders im Antrum das 17 Aminosäuren zählende kleine (little) Gastrin gebildet.

Der funktionell entscheidende Teil beider Gastrintypen ist das C-terminale Tetrapeptid-Trp-Met-Asp-Phe-amid, die übrigen Aminosäuren beeinflussen lediglich Wirkungsstärke und Abbau des Gewebshormons. Im Blutplasma entfallen 50 % der Gastrinaktivität auf das große Gastrin, seine Halbwertszeit beträgt 15 min, die des kleinen Gastrins 2,5 min. Der Abbau der Gastrine erfolgt überwiegend in Dünndarm und Niere. In der Funktionsdiagnostik wird zur Stimulation der Magensäureproduktion das synthetische Pentagastrin benutzt.

Sekretionsauslösend auf die G-Zellen wirken: Kontakt der Antrumschleimhaut mit Speisebrei, dessen pH-Wert oberhalb von 5 liegt, Polypeptide, Röststoffe und Coffein (Kaffee), erhöhte Calciumionenkonzentration im Blut, mechanische Dehnung des Magenantrums sowie Nervenreize über den N. vagus. Die Ausschüttung des Gastrins wird durch stark sauren Magensaft inhibiert; tritt dieser in das Duodenum über, so werden die Hormone Sekretin, Glukagon, GIP (Gastric inhibitory peptide) und VIP (Vasoactive intestinal peptide) freigesetzt, welche ebenfalls die Gastrinsekretion dämpfen.

Hauptwirkung des Gastrins ist die Stimulierung der Protonensekretion durch die Belegzellen der oberen Magenanteile, die das Hormon über den Blutweg erreicht (also nichtparakrin!). Über den dadurch verursachten Abfall des pH-Wertes ergibt sich ein Regelkreis für die Gastrinsekretion. Als weitere Wirkungen des Gastrins seien aufgelistet: Geringe Steigerung der Pepsinsekretion, Motilitätssteigerung in Dünndarm und Gallenblase sowie eine Insulinstimulierung.

Die Gastrinome des ZOLLINGER-ELLISON-Syndroms sind zu etwa 80 % im Pankreas und zu ca. 20 % im Duodenum lokalisiert. Es handelt sich dabei meist um maligne, früh metastasierende Tumoren, die Gastrin und bisweilen auch andere Hormone bilden. Schwerwiegendste Folge des ZOLLINGER-ELLISON-Syndroms sind multiple, rezidivierende und therapieresistente Ulcera des Magens, des Duodenums und mitunter auch des Jejunums. Begleitend können Diarrhoen auftauchen.

Eine Assoziation mit der multiplen endokrinen Neoplasie 1 (MEN 1) ist für 25 % aller Gastrinome nachweisbar.

Der sensitivste Screening-Test zum Nachweis eines Gastrinoms ist die Bestimmung der Gastrin-Konzentration im Nüchternzustand. Als beweisend für die Diagnose gelten Nüchtern-Gastrin-Konzentrationen > 1000 ng/L (475 pmol/L) in Kombination mit einem intragastralen pH < 2,5. Entsprechend erhöhte Gastrinkonzentrationen bei gleichzeitiger Sub- oder Anazidität finden sich dagegen bei Autoimmungastritis (Typ A) oder perniziöser Anämie.

Liegen die Gastrin-Konzentrationen bei gleichzeitiger Hyperazidität zwischen 150 und 1.000 ng/L (71 - 475 pmol/L), sollte nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (2003) die weitere Abklärung mittels Sekretintest und Bestimmung der Magensäureproduktion (bei > 70 % der Patienten > 15 mval/h, nach Vagotomie oder Billroth-Operation > 5 mmol/h) erfolgen.

Sekretintest:

Der Sekretintest spricht für das Vorliegen eine Gastrinoms, wenn nach intravenöser Stimulation mit 2 IE/kg Körpergewicht Sekretin die Differenz der basalen zur stimulierten Gastrinkonzentration > 200 ng/L beträgt. Blutentnahmen sollten 15 Minuten vor Stimulation, zum Zeitpunkt 0 sowie 2, 5, 10, 15, 20 und 30 Minuten nach Stimulation erfolgen. Während des Tests können Übelkeit, Bauchschmerzen, Hitzewallungen und Schwindel auftreten. Der Test darf bei akuter Pankreatitis oder dem akuten Schub einer chronischen Pankreatitis nicht durchgeführt werden. Die Einnahme von Glucocorticoiden, Estrogenen, Gestagenen, Opiaten und Anticholinergika können zu einer abgeschwächten Sekretin-Wirkung führen. Falsch negative Testergebnisse werden bei ca. 10 % der Gastrinom-Patienten beobachtet.

Differentialdiagnostisch müssen bei Nüchtern-Gastrin-Konzentrationen von 150 - 1.000 ng/L (71 - 745 pmol/L) Achlorhydrie, G-Zell-Hyperplasie bei Z. n. Vagotomie oder Billroth-II-Operation, Kurzdarmsyndrom, Niereninsuffizienz oder die Einahme von Protonen-Pumpen-Inhibitoren (PPI) bzw. H2-Rezeptor-Antagonisten in Erwägung gezogen werden. Vor Bestimmung der Gastrin-Konzentration sollten H2-Rezeptor-Antagonisten mindestens 24 Stunden und Protonen-Pumpen-Inhibitoren (PPI) mindestens 5 Tage abgesetzt werden.

Zum Ausschluss eines MEN-1-Snydroms wird die Bestimmung von Calcium und Prolaktin empfohlen.

Nach laborchemischer Bestätigung der Diagnose folgt mittels bildgebenden Verfahren (nicht-invasiv: Ultraschall, Computertomographie, Magnetresonanztomographie, Somostatinrezeptorszintigraphie. Invasiv: endoskopischer Ultraschall, Angiographie) die Lokalisationsdiagnostik des Tumors. Therapie der Wahl ist bei nicht-metastasierenden Gastrinomen die operative Therapie. Bei metastasierender Erkrankung kommen zytoreduktive Therapieansätze, Biotherapie, Chemotherapie, Chemoembolisation der Lebermetastasen und Radiorezeptortherapie zur Anwendung. Protonen-Pumpen-Inhibitoren (PPI) werden frühzeitig zur Senkung der basalen Säuresekretion auf in der Regel < 10 mval/h (gemessen 1 Stunde vor erneuter Medikamenteneinnahme) bzw. < 5 mval/h bei Z. n. Vagotomie oder Billroth-II-Operation eingesetzt.

Probe
Material:
I. Serum, gefroren: 1 mL
Blutentnahme am nüchternen Patienten. 

Gerinnen lassen (ca. 30 min), anschließend sofort zentrifugieren, einfrieren und tiefgefroren verschicken. 

Kein Heparin-Plasma! 

Antacida, Anticholinergica, H2-Rezeptorenblocker 24 Stunden, Protonenpumpenblocker 5 - 7 Tage vorher absetzen.

Referenzbereich/Interpretation

Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
13 - 115
ng/L
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
13 - 115
ng/L

Symptom/Krankheit

GastrinomUlcus ventriculiZollinger-Ellison-SyndromUlcus duodeniGastritis, autoimmune (Typ A)Anämie, perniziöseDiarrhoe







Einheiten-Umrechner

Faktoren konventionell    SI       0.480699986219406 SI    konventionell       2.08030009269714

konventionell



SI




konventionell
Rechnerwert Einheit
pg/mL1
ng/L1
ng/dL0,1
µg/L0,001
ng/mL0,001
µg/dL0,0001
µg/mL1E-06
mg/L1E-06
mg/dL1E-07
mg/mL1E-09
g/dL1E-10
SI
Rechnerwert Einheit
fmol/L1000
pmol/L1
nmol/L0,001
µmol/L1E-06
mmol/L1E-09