Labordiagnostik - Analyte
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C-Peptid

EDV-Kürzel: CPEP

Kategorie:

Endokrinologie, Pankreas

Messmethode:

Chemilumineszenzimmunoassay

Ansatzzeit:

täglich

Material:

EDTA-Plasma: 1 mL
Blutentnahme nüchtern. Bei Raumtemperatur 24 Std. stabil. Für längere Lagerung Plasma bitte einfrieren.

EDTA-Blut: 2 mL

Heparin-Plasma: 1 mL
Lithiumheparinplasma. Blutentnahme nüchtern. Bei Raumtemperatur 24 Std. stabil. Für längere Lagerung Plasma bitte einfrieren.

Serum: 1 mL
Blutentnahme nüchtern. Bei Raumtemperatur 48 Std. stabil. Für längere Lagerung Serum bitte einfrieren.

Stabilität von EDTA-Plasma:

Stabilität von EDTA-Plasma bei –20 °C: 30 Tage
Stabilität von EDTA-Plasma bei 2 – 8 °C: 72 Stunden
Stabilität von EDTA-Plasma bei 20 – 25 °C: 24 Stunden

Stabilität von EDTA-Blut:

Stabilität der Primärprobe bei 20 - 25 °C: 24 Stunden

Stabilität von Heparin-Plasma:

Stabilität von Heparin-Plasma bei –20 °C: 30 Tage
Stabilität von Heparin-Plasma bei 2 – 8 °C: 72 Stunden
Stabilität von Heparin-Plasma bei 20 – 25 °C: 24 Stunden

Stabilität von Serum:

Stabilität von Serum bei –20 °C: 30 Tage
Stabilität von Serum bei 2 – 8 °C: 72 Stunden
Stabilität von Serum bei 20 – 25 °C: 48 Stunden

Symptom/Krankheit:

Diabetes mellitus; Hypoglykämie; Hypoglycaemia factitia; Insulinom

Referenzbereich / Interpretation:

1,1 - 4,4 µg/L
Nach oraler Glucose-Belastung 3 - 5-facher Anstieg über Basalwert

Der Referenzbereich für gesunde Neugeborene nicht-diabetischer Mütter liegt 25 % unter dem Erwachsenen-Referenzbereich und erreicht diesen im Laufe der 2. Lebensdekade.

Bemerkung:

Die Synthese von Insuilin und C-Peptid nimmt ihren Ausgang an den Ribosomen der B-Zelle, wo ein Präproinsulin hergestellt wird. Dieses wird bei der Einschleusung in die Hohlräume des Endoplasmatischen Reticulums von einer Peptidase zum Proinsulin mit 86 Aminosäuren verkürzt.

Innerhalb dieser Granula findet dann die endgültige Spaltung des Proinsulins in das 51 Aminosäuren umfassende Insulin und in das C-Peptid (connecting peptide) mit 31 Aminosäureresten statt.

Beide Produkte, Insulin und C-Peptid, werden in äquimolaren Mengen (ca. 94 % des Vesikelinhalts) nach Sekretionsreiz neben Proinsulin, Zinkionen und Stoffwechselintermediaten (ca. 6 % des Vesikelinhalts) mittels Exocytose ins Blut abgegeben. Diesem Umstand verdankt man die Möglichkeit, via Konzentrationsbestimmung des C-Peptids im Serum Aufschluß über die Funktion der B-Zellen zu erhalten. C-Peptid hat mit 35 min eine längere Halbwertszeit als Insulin mit 3 - 5 min und seine Konzentration im Blut ist 5 bis 10 mal höher als diejenige des Insulins im Blut. Die Leber extrahiert keine C-Peptid, das hingegen über die Nieren ausgeschieden und abgebaut wird. Bei Nierenerkrankungen ist daher mit erhöhten C-Peptidkonzentrationen zu rechnen.

Die Analyse des C-Peptids im Blut weist dabei gegenüber der Insulinbestimmung folgende Vorteile auf:

- Therapeutische Insulingaben (z. B. beim Diabetiker) beeinflussen die Messung nicht, da sie kein C-Peptid enthalten
- C-Peptid besitzt eine längere Halbwertszeit und bleibt von kurzzeitigen Schwankungen der Hormonsynthese unberührt
- Insulin wird vorwiegend und rasch in der Leber abgebaut, so dass die Leberfunktion Einfluß auf die Insulinkonzentration hat. Dies gilt nicht für das C-Peptid
- C-Peptid wird nicht von Antikörpern gegen endogenes Insulin unter der Insulintherapie erfaßt, wodurch seine Messung verläßlicher ist

C-Peptid ist ein Marker für die Funktion der B-Zellen. Erhöhte Konzentrationen findet man bei:

- Insulinom (Insulin ebenfalls erhöht)
- Diabetes Typ 2 mit Insulinresistenz (Insulin ebenfalls erhöht)
- Adipositas
- Niereninsuffizienz

Erniedrigte C-Peptid-Konzentrationen findet man bei:

- Diabetes Typ 1 (Insulin ebenfalls erniedrigt)
- Hypoglycaemia factitia
- Schädigungen des Pankreas: Pankreatitis, Pankreaskarzinom, Hämochromatose, Verletzungen des Pankreas, Cystische Fibrose
- operative Entfernung des Pankreas
- Virusinfektion: Coxsackie-Virus, Cytomegalievirus
- Morbus Addison

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