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Von Willebrand-Faktor-Aktivität


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Von Willebrand-Faktor-Aktivität

Informationen
EDV-KürzelFVIIIR
KategorieGerinnungsdiagnostik, Hämorrhagische Diathesen
MessmethodeLatex-Immunoassay
Ansatzzeitbei Bedarf
Literaturquelle1. Pötzsch, B und Madlener, K.: Gerinungskonsil. Thieme, 1. Auflage 2002: 212 - 213

2. Sadler, J. E.: Biochemistry and genetics of von Willebrand factor. Annu. Rev. Biochem. 1998; 67: 395 - 424
BemerkungDer von-Willebrand-Erkrankung liegen angeborene oder erworbene, quantitative und/oder funktionelle Störungen des von-Willebrand-Faktors zugrunde. Sie zählt zu den häufigsten hämorrhagischen Diathesen. Typische Symptome sind Schleimhautblutungen, gastrointestinale Blutungen, Menorrhagien und verlängerte Blutungen nach Verletzungen und Operationen; Muskelblutungen und Gelenkblutungen sind eine Rarität. Die Diagnosestellung erfolgt durch Analyse der Konzentration und Funktionsfähigkeit des von-Willebrand Faktors sowie bei pathologischen Befunden der von-Willebrand-Faktor Multimere. Als Therapie-Maßnahmen stehen neben der lokalen Blutstillung die Stimulation der endogenen von-Willebrand-Faktor-Freisetzung durch Desmopressin sowie die Substitution mit von-Willebrand-Faktor zur Verfügung sowie bei erworbenem von-Willebrand-Syndrom die Behandlung der Grunderkrankung.
In Anwesenheit von Ristocetin agglutiniert der von Willebrand-Faktor (VWF) konzentrationsabhängig Thrombozyten. Diese Eigenschaft nutzt man bei der klassischen Bestimmung der von Willebrand-Faktor Ristocetin-Cofaktor-Aktivität (VWF: RCo), bei der gewaschene Thrombozyten mit Ristocetin und unterschiedlichen Verdünnungen des Patientenplasmas inkubiert werden. Bei der automatisierten turbidimetrischen Bestimmung wird die von Willebrand-Faktor-Aktivität mittels eines monoklonalen Antikörpers bestimmt, der sich gegen die Thrombozyten-bindende Region (Glykoprotein 1b Rezeptor) des von Willebrand-Faktors richtet. Die Berechnung des Quotienten aus der von Willebrand-Faktor-Aktivität und der in derselben Probe bestimmten Konzentration des von Willebrand-Faktor-Antigens erlaubt eine Aussage über die Funktionalität des VWF.
Der reife von Willebrand-Faktor, vornehmlich ein Produkt des Endothels und der Megakaryocyten, verfügt über 2050 Aminosäuren und weist eine relative Molekülmasse von 260.000 auf. Dieser Faktor ist auch in den Alpha-Granula der Thrombozyten zu finden. Im Plasma tritt er lediglich in geringen Konzentrationen auf (etwa 10 mg/L) und bindet dort den Faktor VIII der Gerinnungskaskade, der dadurch in seiner Proenzymform vor proteolytischem Abbau geschützt wird.
Der von-Willebrand-Faktor bildet Multimere, die vom Dimer (Mr = 500.000) aufsteigend erhebliche Größe erreichen können (Mr über 20.000.000). Große Multimere induzieren Thrombozytenadhäsion und -aggregation am effektivsten, sie werden im Subendothel und in den Plättchen selbst vorgefunden, während sie sich im Plasma nur vorübergehend nachweisen lassen. Die Bindung des von Willebrand-Faktors an Komponenten des Subendothels, namentlich an Kollagen VI, verursacht eine Konformationsänderung des Moleküls, die es ihm ermöglicht, an den Rezeptor GP Ib des Thrombozyten zu binden. Dieser, ein Sialoglykoprotein, besteht aus zwei Untereinheiten Alpha (Mr = 143.000) und Beta (Mr = 22.000), die durch zwei Disulfidbrücken miteinander verbunden sind. Darüber hinaus ist GP Ib nichtkovalent im 1/1-Verhältnis an GP IX, einem weiteren Glykoprotein, gebunden. von Willebrand-Faktor und auch Thrombin haben ihre Bindungsstelle am N-terminalen Teil der Alpha-Untereinheit, während der intracytoplasmatische Teil der Beta-Einheit phosphoryliert werden kann und somit der Signalfortleitung dient. Das durch die Wechselwirkung des Aktivators und dem GP Ib hervorgerufene Signal wiederum aktiviert ein weiteres Glykoprotein, das GP IIb/IIIa, das seinerseits als Rezeptor für eine Arg-Gly-Asp-(RGD)-Sequenz im C-terminalen Sequenz des von Willebrand-Faktors fungiert. Diese Bindung resultiert in einer irreversiblen Plättchenadhäsion und -aggregation.
Träger der Blutgruppe 0 weisen durchschnittlich eine niedrigere von Willebrand-Faktor-Konzentration auf, daher ist auch eine gleichzeitige AB0-Blutgruppenbestimmung sinnvoll. Als Akute-Phase-Protein ist der von Willebrand-Faktor nach Entzündungen aller Art, bei Tumoren und postoperativ erhöht, so das dessen Konzentration selbst bei Vorliegen der von Willebrand-Erkrankung im Referenzbereich liegen kann.
Weitere, sinnvolle Analysen: Blutungszeit, aPTT, Thrombozytenkonzentration, von Willebrand-Faktor-Antigen, von Willebrand-Faktor-Collagen-Bindungsaktivität.
Probe
Material
I. Citrat-Plasma, gefroren: 1 mL
Blut nach Entnahme abzentrifugieren, Plasma sofort einfrieren und tiefgefroren im Styroporbehälter auf Trockeneis versenden. Bitte informieren Sie rechtzeitig unseren Fahrdienst.
Referenzbereich / Interpretation
Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
50 - 150
Blutgruppe 0: 40 - 140 %
%
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
50 - 150
Blutgruppe 0: 40 - 140 %
%
Krankheit
Diathese, hämorrhagischeBlutungenThrombozytopenie, nicht näher bezeichnetWillebrand-Jürgens-Syndrom
Informationen
Fremdleistung
EDV-Kürzel:
FVIIIR
Kategorie:
Gerinnungsdiagnostik, Hämorrhagische Diathesen
Messmethode:
Latex-Immunoassay
Ansatzzeit:
bei Bedarf
Bemerkung:
Der von-Willebrand-Erkrankung liegen angeborene oder erworbene, quantitative und/oder funktionelle Störungen des von-Willebrand-Faktors zugrunde. Sie zählt zu den häufigsten hämorrhagischen Diathesen. Typische Symptome sind Schleimhautblutungen, gastrointestinale Blutungen, Menorrhagien und verlängerte Blutungen nach Verletzungen und Operationen; Muskelblutungen und Gelenkblutungen sind eine Rarität. Die Diagnosestellung erfolgt durch Analyse der Konzentration und Funktionsfähigkeit des von-Willebrand Faktors sowie bei pathologischen Befunden der von-Willebrand-Faktor Multimere. Als Therapie-Maßnahmen stehen neben der lokalen Blutstillung die Stimulation der endogenen von-Willebrand-Faktor-Freisetzung durch Desmopressin sowie die Substitution mit von-Willebrand-Faktor zur Verfügung sowie bei erworbenem von-Willebrand-Syndrom die Behandlung der Grunderkrankung.
In Anwesenheit von Ristocetin agglutiniert der von Willebrand-Faktor (VWF) konzentrationsabhängig Thrombozyten. Diese Eigenschaft nutzt man bei der klassischen Bestimmung der von Willebrand-Faktor Ristocetin-Cofaktor-Aktivität (VWF: RCo), bei der gewaschene Thrombozyten mit Ristocetin und unterschiedlichen Verdünnungen des Patientenplasmas inkubiert werden. Bei der automatisierten turbidimetrischen Bestimmung wird die von Willebrand-Faktor-Aktivität mittels eines monoklonalen Antikörpers bestimmt, der sich gegen die Thrombozyten-bindende Region (Glykoprotein 1b Rezeptor) des von Willebrand-Faktors richtet. Die Berechnung des Quotienten aus der von Willebrand-Faktor-Aktivität und der in derselben Probe bestimmten Konzentration des von Willebrand-Faktor-Antigens erlaubt eine Aussage über die Funktionalität des VWF.
Der reife von Willebrand-Faktor, vornehmlich ein Produkt des Endothels und der Megakaryocyten, verfügt über 2050 Aminosäuren und weist eine relative Molekülmasse von 260.000 auf. Dieser Faktor ist auch in den Alpha-Granula der Thrombozyten zu finden. Im Plasma tritt er lediglich in geringen Konzentrationen auf (etwa 10 mg/L) und bindet dort den Faktor VIII der Gerinnungskaskade, der dadurch in seiner Proenzymform vor proteolytischem Abbau geschützt wird.
Der von-Willebrand-Faktor bildet Multimere, die vom Dimer (Mr = 500.000) aufsteigend erhebliche Größe erreichen können (Mr über 20.000.000). Große Multimere induzieren Thrombozytenadhäsion und -aggregation am effektivsten, sie werden im Subendothel und in den Plättchen selbst vorgefunden, während sie sich im Plasma nur vorübergehend nachweisen lassen. Die Bindung des von Willebrand-Faktors an Komponenten des Subendothels, namentlich an Kollagen VI, verursacht eine Konformationsänderung des Moleküls, die es ihm ermöglicht, an den Rezeptor GP Ib des Thrombozyten zu binden. Dieser, ein Sialoglykoprotein, besteht aus zwei Untereinheiten Alpha (Mr = 143.000) und Beta (Mr = 22.000), die durch zwei Disulfidbrücken miteinander verbunden sind. Darüber hinaus ist GP Ib nichtkovalent im 1/1-Verhältnis an GP IX, einem weiteren Glykoprotein, gebunden. von Willebrand-Faktor und auch Thrombin haben ihre Bindungsstelle am N-terminalen Teil der Alpha-Untereinheit, während der intracytoplasmatische Teil der Beta-Einheit phosphoryliert werden kann und somit der Signalfortleitung dient. Das durch die Wechselwirkung des Aktivators und dem GP Ib hervorgerufene Signal wiederum aktiviert ein weiteres Glykoprotein, das GP IIb/IIIa, das seinerseits als Rezeptor für eine Arg-Gly-Asp-(RGD)-Sequenz im C-terminalen Sequenz des von Willebrand-Faktors fungiert. Diese Bindung resultiert in einer irreversiblen Plättchenadhäsion und -aggregation.
Träger der Blutgruppe 0 weisen durchschnittlich eine niedrigere von Willebrand-Faktor-Konzentration auf, daher ist auch eine gleichzeitige AB0-Blutgruppenbestimmung sinnvoll. Als Akute-Phase-Protein ist der von Willebrand-Faktor nach Entzündungen aller Art, bei Tumoren und postoperativ erhöht, so das dessen Konzentration selbst bei Vorliegen der von Willebrand-Erkrankung im Referenzbereich liegen kann.
Weitere, sinnvolle Analysen: Blutungszeit, aPTT, Thrombozytenkonzentration, von Willebrand-Faktor-Antigen, von Willebrand-Faktor-Collagen-Bindungsaktivität.
Literaturquelle:
1. Pötzsch, B und Madlener, K.: Gerinungskonsil. Thieme, 1. Auflage 2002: 212 - 213

2. Sadler, J. E.: Biochemistry and genetics of von Willebrand factor. Annu. Rev. Biochem. 1998; 67: 395 - 424

siehe: Von Willebrand-Faktor Antigen (VWF-Ag) Gerinnungsfaktor VIII (Antihämophiles Globulin A) ZZ Inaktiv Von Willebrand-Faktor Collagen-Bindungsaktivität (VWF:CBA)

Probe
Material:
I. Citrat-Plasma, gefroren: 1 mL
Blut nach Entnahme abzentrifugieren, Plasma sofort einfrieren und tiefgefroren im Styroporbehälter auf Trockeneis versenden. Bitte informieren Sie rechtzeitig unseren Fahrdienst.

Referenzbereich/Interpretation

Männer
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
50 - 150
Blutgruppe 0: 40 - 140 %
%
Frauen
Alter abAlter bisReferenzwerteEinheit
0 ...
50 - 150
Blutgruppe 0: 40 - 140 %
%

Symptom/Krankheit

Diathese, hämorrhagischeBlutungenThrombozytopenie, nicht näher bezeichnetWillebrand-Jürgens-Syndrom







Einheiten-Umrechner

Faktoren konventionell    SI       - SI    konventionell       -

konventionell



SI




konventionell
Rechnerwert Einheit
-1
SI
Rechnerwert Einheit
-1